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Integrationsbeauftragte fordert ein Jahr nach Hanau mehr Einsatz gegen rechte Gewalt

Neue bundesweite Kampagne gegen Rassismus anlässlich des Jahrestages

Zum Jahrestag des Anschlags in Hanau mit neun Toten hat Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz (CDU) mehr Einsatz im Kampf gegen rassistisch motivierte Gewalt in Deutschland gefordert. "Die rassistischen Morde von Hanau verpflichten uns alle, mehr zu tun", sagte Widmann-Mauz den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben).

Die Bundesregierung treibe den Kampf gegen Rassismus mit konkreten Maßnahmen von der Prävention über die Strafverfolgung bis hin zur Hilfe und Beratung für Betroffene voran. Gleichzeitig sei "jede und jeder einzelne gefragt, klare Haltung zu zeigen und die Stimme gegen Hass und Gewalt zu erheben", betonte Widmann-Mauz.

Gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung fördert die Staatsministerin die Initiative #MeineStimmeGegenHass der Deutschlandstiftung, die auf diese Weise auch Erinnerungsarbeit für die Opfer von rechtsextremer Gewalt leisten will.

Anlässlich des Jahrestages des Anschlags in Hanau hat die Stiftung eine neue Kampagne aufgelegt. Nach Angaben der Bundesregierung fordert die Initiative Menschen bundesweit mit Plakaten und Anzeigen sowie einem Fernseh-Spot dazu auf, sich gegen rechtsextreme und rassistische Hetze zu stellen. Unterstützt wird die Kampagne nach Angaben der Stiftung von mehr als 50 Prominenten, darunter Schauspielerin Iris Berben, Sänger Max Raabe und der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster.

Am 19. Februar vergangenen Jahres hatte ein 43 Jahre alter Deutscher in zwei Bars im hessischen Hanau neun Menschen mit ausländischen Wurzeln gezielt getötet. Die Bundesanwaltschaft attestierte dem Täter eine zutiefst rassistische Gesinnung. Für den ersten Jahrestag ist in Hanau eine Gedenkfeier mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geplant.

by John MACDOUGALL