Nach langem Hoffen und Kämpfen sieht sich eine weitere deutsche Traditionsfirma gezwungen, Insolvenz anzumelden. Nach 50 Jahren ist ein Fortbestehen in der bisherigen Form nicht mehr möglich. Fast 100 Mitarbeiter blicken nun in eine ungewisse Zukunft.
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Die Traditionsfirma wurde 1963 gegründet und beliefert seitdem zahlreiche Menschen in der Umgebung. Sie expandierte auf drei Standorte und erhielt im Jahr 2009 sogar ein Bio-Zertifikat. Die Kunden loben das köstliche Essen und die hohe Qualität der Zutaten. Wie viele andere Unternehmen leidet auch diese Firma unter den Folgen der Corona-Pandemie. Die erheblichen Umsatzeinbußen konnten seither nicht mehr ausgeglichen werden, trotz der intensiven Bemühungen aller Beteiligten. Der Sommer brachte schließlich die bittere Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen kann. Die Schieflage ließ sich nicht mehr alleine beheben. Insolvenz-Antrag! Die Geschäftsführung des Catering-Services Ehrenfried sah keine andere Möglichkeit mehr.
Am 13. September reichte die Traditionsfirma beim zuständigen Amtsgericht in Heidelberg den Insolvenzantrag ein. Die Geschäftsführung des Catering-Services Ehrenfried sah keine andere Möglichkeit mehr. Durch die Sommerferien fielen die Mahlzeiten für Kindergärten und Schulen weg. Seit der Corona-Pandemie konnten die 1.500 bislang gelieferten Mahlzeiten nicht mehr abgedeckt werden. Zudem sind die Kosten für Energie und Lebensmittel stark angestiegen. 92 Angestellte in Heidelberg sehen sich nun einer unsicheren Zukunft gegenüber.
Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten werden die etwa 5.000 täglichen Mahlzeiten für Kindergärten und Schulen im Rhein-Neckar-Kreis und Rhein-Pfalz-Kreis weiterhin in gewohnter Spitzenqualität ausgeliefert. Auch die Catering-Kunden werden nicht vernachlässigt; alles läuft wie gewohnt weiter. Der vom Amtsgericht eingesetzte Insolvenzverwalter hat bereits Gespräche mit allen Beteiligten geführt und zeigt sich optimistisch. Er glaubt, dass die Traditionsfirma nach einer übertragenen Sanierung wieder auf Erfolgskurs gebracht werden kann. Derzeit wird nach einem potenziellen Interessenten gesucht, und die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass dies gelingen wird. Zudem sind die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter vorerst gesichert, da die Bundesagentur für Arbeit bis Ende November die Verantwortung übernimmt.