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Ingo Lenßen: Das liebt er am Dasein als TV-Anwalt

Neue Serie "Lenßen übernimmt"

Ein Kultanwalt sorgt für rechtliche Soforthilfe: "Lenßen übernimmt" startet an diesem Montag in Sat.1 (ab dann immer montags bis freitags um 17 Uhr). Seit rund 20 Jahren ist Ingo Lenßen (59) im Auftrag des Rechts für Sat.1 unterwegs. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt Lenßen, was er am Dasein als TV-Anwalt schätzt und was seine neue Serie von seinen bisherigen Formaten unterscheidet. Als Mitglied des Schiedsgerichts der Deutschen Eishockey Liga (DEL) blickt Lenßen zudem auf die derzeitige Corona-bedingte Krise im Sport und verrät, was er an seinem 60. Geburtstag im Januar geplant hat.

Sie kehren mit "Lenßen übernimmt" in den SAT.1-Vorabend zurück. Wie unterscheidet sich das neue Format von Ihren bisherigen Sendungen?

Ingo Lenßen: Ich liebe dieses Format. "Lenßen übernimmt" ist in der Konzeption neu, hat aber auch das Beste von "Lenßen und Partner" und von "Lenßen Live". Es ist ein spannendes und unterhaltsames Format, in dem wir juristische Soforthilfe für Menschen in Not leisten. Welche Rechte habe ich als getrennter Vater? Mein Kind wurde der Schule verwiesen - was kann ich tun? Was, wenn ich über sittenwidrige Kreditverträge in der Schuldenfalle gelandet bin? Was tun bei Belästigung am Arbeitsplatz? Wir helfen, beraten, schreiten aber auch ein. Neu ist aber auch, dass der augenscheinlich "Böse" nicht immer nur böse ist. "Lenßen übernimmt" hat einen hochwertigen, modernen Look, in dem auch das urbane Berlin mit Drohnenflügen eingefangen wird.

Was bietet der Bereich Scipted Reality für Möglichkeiten aber auch für Schwierigkeiten?

Lenßen: Für mich hat sich Scripted noch nie so echt angefühlt wie in "Lenßen übernimmt". Scripted bietet uns die Möglichkeit, reale Geschichten aus dem Alltag nachzuerzählen und in dieser Art, wie wir sie weiterentwickelt haben, bietet uns diese Produktionsweise nur Vorteile.

Ihre Anfänge im TV hatten Sie bei "Richter Alexander Hold". Wie blicken Sie auf die Zeit dort zurück, war es komisch für Sie, als Anwalt vor die Kamera zu treten?

Lenßen: "Hold" war für mich ein sehr beeindruckendes Erlebnis, hatte ich bis dahin doch noch keine Erfahrung mit Fernsehproduktionen. Komisch hat es sich nie angefühlt, weil ich die Arbeit mit der Crew von Anfang an geliebt habe.

Wie sind Sie damit umgegangen, dass Sie bald als Kultanwalt mit vielen Fans galten?

Lenßen: Es ist schön zu sehen, dass die Menschen etwas Positives mit einer Fernsehsendung verbinden, in der man mitwirkt.

Sie haben unter anderem mit "Lenßen live - die Recht-Sprech-Stunde" neue Formate für sich gefunden. Was ist das Besondere am Dasein als TV-Anwalt?

Lenßen: Die Anzahl der Menschen, die einem zuhört, ist natürlich größer. Es fühlt sich außerdem gut an, den Menschen das verständlich und unterhaltsam zu erklären, was auf den ersten Blick so kompliziert erscheint - nämlich Recht.

Hat die Corona-Krise Sie persönlich oder beruflich betroffen?

Lenßen: Beruflich hat mich die Krise natürlich betroffen. Die Drehbedingungen sind stark beeinträchtigt. Drehs wurden abgesagt, ebenso wie Prozesse. Aber ich glaube, andere Menschen sind wesentlich stärker betroffen als ich. Also reden wir hier nicht weiter über mich.

Als Mitglied des DEL-Schiedsgerichtes: Wie blicken Sie auf die derzeitige Situation im Sport und im Speziellen im Eishockey?

Lenßen: Das ist ein Thema, das mich sehr betroffen macht. Es geht da nicht nur um Eishockey, auch z.B. Handball, Basketball und Volleyball sind durch das Zuschauerverbot betroffen. Ich denke, wir müssen uns jetzt sehr bewusstmachen, welchen Wert Sport für unsere Kultur hat. Es geht dabei nicht nur darum, dass Zuschauer unterhalten werden und ihr Bier trinken können. Eishockey und auch die anderen Sportarten haben eine wesentliche, soziale und auch integrative Bedeutung in unserer Gesellschaft. Vergessen dürfen wir auch nicht die Vorbildfunktion des Sportes für unsere Jugend. Wenn wir den Sport einschränken, sogar seine Existenz gefährden, müssen wir schon sehr genau hinschauen, um nicht noch größeren Schaden in unserer Gesellschaft anzurichten.

Sie werden im kommenden Januar 60 Jahre alt. Wie fühlen Sie sich damit?

Lenßen: Ich fühle mich ausgezeichnet mit diesem Alter, so wie mit jedem Alter vorher auch.

Haben Sie schon etwas für Ihren Geburtstag geplant?

Lenßen: Nein, es wird aber auch keine große Feier geben. Ich hoffe aber, dass die Familie trotz der Reiseeinschränkungen zusammenkommen kann.

Haben Sie Wünsche für Ihr neues Lebensjahr?

Lenßen: Ich würde gerne weitere Folgen von "Lenßen übernimmt" drehen.