Schockmeldung aus einem Altersheim in Belm (Niedersachsen). Dort wurden jetzt 14 geimpfte Altenheim-Bewohner Corona-positiv getestet, obwohl alle Heiombewohner bereits 2 Mal gegen das Coronavirus geimpft worden waren. Allerdings sollen sämtliche
Krankheitsverläufe “symptomatisch bis mild“ verlaufen.
Stellt diese Meldung die Wirksamkeit der Corona-Impfungen in Frage?
Im Pflegeheim Haus St. Marien in Belm (Niedersachsen) ist am 2. Februar ein Schnelltest bei einem der Pfleger der Einrichtung positiv ausgefallen. Anschließend wurden sicherheitshalber alle Bewohner und das Pflegepersonal des Heims getestet. Und dabei ist man zu einem niederschmetternden Ergebnis gekommen. Insgesamt 14 Bewohner des Pflegeheims haben sich mit der britischen Mutation des Coronavirus angesteckt. Und das obwohl alle Bewohner bereits am 25. Januar die zweite Dosis des Biontech-Impfstoff erhalten hatten. Wirkt der Impfstoff etwa doch nicht gegen die Corona-Mutationen? “Bisher geht man davon aus, dass man sich nach der Impfung noch mit dem Virus infizieren kann, allerdings erleiden die Geimpften keinen schweren Verlauf“, erklärt Virologe Bernhard Fleckenstein (76) von der Uni Erlangen. “Es ist wahrscheinlich, dass der Impfstoff gegen die neue britische Variante genauso gut wirkt wie gegen die bisher verbreitete. Das zeigen die Laborstudien. Um sicher zu sein, muss das nun allerdings in klinischen Studien bewiesen werden“, gibt Fleckenstein eine leichte Entwarnung. Ein Sprecher des Landkreises Osnabrück bestätigt, dass der Verlauf bei allen Heimbewohnern “symptomatisch bis mild“ ist. Falls die neuen Varianten den Impfschutz gegen das Virus stark vermindern sollten, könnte der Impfstoff allerdings in einem Zeitraum von wenigen Monaten angepasst werden.
Vorsorglich ist das Heim nun erst einmal abgeriegelt worden. “Das Heim ist abgeriegelt, alle Mitarbeiter und deren Familien wurden unter Quarantäne gestellt. Die Tests der Mitarbeiter waren allerdings negativ. Trotzdem dürfen sie ihre Wohnungen nur für den Arbeitsweg verlassen“, erklärt Burkhard Riepenhoff, der Sprecher des Landkreises Osnabrück. Bisher sei unklar, wann sich die Menschen in dem Pflegeheim infiziert hätten. Allerdings wird der volle Impfschutz erst 10 Tage nach der 2. Impfung gegen das Virus erreicht. Und es könnte einen weiteren Grund für den positiven Befund geben. “Der PCR-Test kann auch noch bis zu sechs Wochen nach der Infektion positiv sein. Deshalb ist es durchaus denkbar, dass sich die Bewohner schon vor der Impfung infiziert haben“, mutmasst der Virologe Dr. Fleckenstein.
Bisher geben die Forschungen noch keinen Aufschluß darüber wie stark die Beeinträchtigung der Impfstoffe durch die Corona-Mutationen tatsächlich ist.