Wie es scheint sieht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erste Anzeichen auf ein Abflauen der Corona-Pandemie. Erstmals ist die Zahl der geimpften Personen höher als die gemeldeten Neuinfektionen. Trotzdem bezeichnet die WHO auch die aktuellen Ziffern noch immer als zu hoch.
Gibt es einen ersten Hoffnungsschimmer auf Besserung in der Corona-Pandemie? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht jedenfalls positive Entwicklungen bei den jüngsten Corona-Zahlen aus den europäischen Ländern. Obwohl noch immer über eine Million neue Fälle wöchentlich aus den europäischen Ländern gemeldet werden, gehen die Zahlen in der europäischen WHO-Region bereits seit vier Wochen in Folge zurück. Dies erklärte der WHO-Regionaldirektor Hans Kluge im Rahmen einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen. Auch die Zahlen der Todesfälle sind seit zwei aufeinanderfolgenden Wochen rückläufig. Trotzdem stellt Kluge klar, dass diese Zahlen sich noch immer im zu hohen Bereich bewegen. Allerdings warnte Kluge vor einer erneuten Ausbreitung der Infektionszahlen durch die kürzlich entdeckten Virus-Varianten. In dieser Hinsicht müssten trotz der fallenden Zahlen voreilige Entschlüsse verhindert werden “Im Moment ist da ein schmaler Grat zwischen der Hoffnung eines Impfstoffes und einem falschen Gefühl der Sicherheit”, beschreibt Kluge die aktuelle Situation. Seit dem Beginn der Pandemie hätte man viele Beispiele für die zu frühe Lockerung der Maßnahmen gesehen. Bei den auftretenden neuen Virus-Varianten sei es wichtig, deren Übertragung zu verzögern.
Zur WHO Europa gehören insgesamt 53 Länder. Sie umfasst nicht nur Länder der Europäischen Union, sondern auch die Türkei, Russland und andere Staaten östlich der EU. In dieser Region habe man in 37 Ländern bereits mit den Impfungen begonnen. 29 Länder übermitteln ihre Fortschritte bei den Impfkampagnen. In diesen 29 Staaten sind bisher 7,8 Millionen Menschen komplett geimpft worden. Das sind zwar lediglich 1,5 Prozent der dortigen Bevölkerung, doch es gebe denoch laut Kluge positive Nachrichten. Denn insgesamt wurden in diesen Ländern 41 Millionen Dosis des Impfstoffes verimpft. Diese Zahl liegt höher als die gemeldeten Fallzahlen dieser Länder im Verlauf der Pandemie. Deshalb fordert Kluge die Menschen zu ein wenig mehr Geduld auf. “Die Impfung von Prioritätsgruppen rettet schon jetzt Leben. Aber das schiere Ausmaß der Bereitstellung der Covid-19-Impfstoffe ist enorm. Und die Impfungen werden einige Zeit brauchen.”, erklärt Kluge weiter.
Wie es scheint sind die Infektionszahlen aber nicht nur in Europa rückläufig, Auch weltweit scheint sich der Trend zu bestätigen. In der vergangenen Woche wurden weltweit 3,1 Millionen neue Infektionsfälle gemeldet. Das sind 17 % weniger als in der Vorwoche.
Nach Meinung von Kluge gäbe es zwar noch immer einige Länder, in denen die Infektionszahlen weiter ansteigen. Insgesamt sei die aktuelle Entwicklung jedoch “ermutigend”. Vor allem auch deshalb weil auch hier die gemeldeten Todesfälle in der bereits zweiten Woche in Folge zurückgegangen sind.