Beim Bund-Länder-Gipfel am Mittwoch war beschlossen worden, ab einem Inzidenzwert von 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in 7 Tagen die Geschäfte wieder zu öffnen. Damit wird 35 die neue 50. Denn eigentlich hatte die Bundesregierung vor dem Auftauchen der Corona-Mutationen denn Grenzwert von 50 als Ziel ausgegeben. Doch offenbar liegen bereits jetzt eine ganze Menge Landkreise unter dem angepeilten Grenzwert von 35.
Am Mittwoch haben die Ministerpräsidenten der Länder und Kanzlerin Angela Merkel verabredet, ab einem Inzidenzwert von 35 deutliche Lockerungen durchzuführen. Dann könnte nach Meinung der Politiker auch der Einzelhandel wieder geöffnet werden. Zudem sollen dann auch Museen, Galerien und die sonstigen noch geschlossenen körpernahen Dienstleistungsbetriebe unter Einhaltung von Hygieneregeln wieder öffnen dürfen. Insgesamt 54 Land- und Stadtkreise haben diesen neuen Grenzwert bereits jetzt erreicht. Dabei handelt es sich um die Kreise Segeberg, Kaiserslautern, Neumünster, Main-Spessart, Holzminden, Heidenheim, Bernkastel-Wittlich, Berlin Steglitz-Zehlendorf, Lüchow-Dannenberg, Wolfsburg, Steinfurt,
Tübingen, Aurich, Kiel, Osterholz, Heidelberg, Wittmund, Dachau,
Ammerland, Emmendingen, Frankfurt (Oder), Bielefeld, Ingolstadt,
Freudenstadt, Vorpommern-Rügen, Schweinfurt, Kempten, Baden-Baden, Kaufbeuren, Paderborn, Starnberg, Pfaffenhofen a.d.Ilm, Stade,
Friesland, Rendsburg-Eckernförde, Coesfeld, Erlangen-Höchstadt,
Rostock, Ostallgäu, Weißenburg-Gunzenhausen, Eichstätt, Plön, Erlangen, Neuburg-Schrobenhausen, Heidekreis, Northeim, Lüneburg,
Münster, Regensburg, Verden, Rotenburg (Wümme), Wilhelmshaven,
Zweibrücken und Dithmarschen. In allen diesen Kreisen liegen die Inzidenzwerte zwischen 35 und 14,3.
Vor allem Rostock gilt als eines der Musterbeispiele. Aktuell liegt der Inzidenzwert dort bei 23,9. Während der gesamten Corona-Pandemie waren in der Stadt lediglich 1.397 Corona-Infektionen und 21 Todesfälle zu beklagen. Dies war vor allem darauf zurückzuführen, dass man hier schon früh eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum eingeführt hatte. Diese galt auch für medizinischem Personal, Polizeibeamte, Rettungsdienste und Verwaltungsangestellte. Auch in Münster ist der Kampf gegen Corona erfolgreich. Dort liegt der Inzidenzwert bei 21,6. Den derzeit niedrigsten Inzidenwert weist der Landkreis Dithmarschen in Schleswig-Hostein auf. Dort beträgt die Inzidenz lediglich 14,3.
Trotzdem dürfen auch in diesen Gebieten, wo die Inzidenzwerte bereits jetzt sehr niedrig sind, vorerst keine weiteren Geschäfte geöffnet werden. Denn auch hier soll der aktuelle Lockdown bis zum 7. März weiter gültig sein. Als Ausnahme dürfen dann aber wohl ab dem 1. März wenigstens die Friseursalons im ganzen Land wieder öffnen. Spätestens am 7. März sollen dann aber auch die restlichen Geschäfte unter strengen Hygieneauflagen folgen.