Shivinder und Malvinder Singh sind ein Brüderpaar aus Indien. Sie gehörten einst zu den reichsten Geschäftsleuten in Indien. Die Brüder waren die Erben eines Familienunternehmens - Ranbaxy Pharmaceutical -, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde und einst Milliarden wert war. Außerdem besaßen sie eine bekannte Krankenhauskette. Innerhalb von sechs Monaten im Jahr 2018 wurden jedoch ihre öffentlichen Anteile von Banken beschlagnahmt. Die Finanzbehörden leiteten strafrechtliche Ermittlungen gegen sie ein, weil mehr als 3,2 Mrd. USD an Geldern aus den Unternehmen, die ihnen gehören, fehlten. Im Zusammenhang mit Betrugsvorwürfen beim Verkauf des Arzneimittelherstellers Ranbaxy Laboratories im Jahr 2008 mussten sie eine Geldstrafe in Höhe von 500 Millionen US-Dollar zahlen. Außerdem mussten die Brüder die Familienvilla aufgeben. Wenn Sie meinen, das sei schon schlimm, dann halten Sie sich fest, denn es kommt noch schlimmer für die Singh-Brüder.
Kürzlich wurden die Singh-Brüder von der Abteilung für Wirtschaftsdelikte der Polizei in Delhi verhaftet. Sie werden des Betrugs, der kriminellen Verschwörung und der kriminellen Untreue beschuldigt. Religare Finvest, ein Finanzdienstleistungsunternehmen, das zum Portfolio der Brüder gehört, hat Anzeige erstattet und behauptet, die Brüder hätten Gelder veruntreut, die sie an Unternehmen verliehen haben, die mit ihnen oder ihren Partnern in Verbindung stehen. Die Polizei behauptet, dass die Firma Firmenkredite an Unternehmen vergeben hat, die den Brüdern und anderen Führungskräften gehören. Die Darlehen wurden dann dazu verwendet, bestehende Schulden und Verbindlichkeiten der Unternehmen zu begleichen. Diese Unternehmen kamen dann mit der Rückzahlung der Kredite in Verzug.
Die Brüder erbten das milliardenschwere Unternehmen Ranbaxy Laboratories von ihrem Vater. Das Pharmaunternehmen wurde 2008 an Daiichi Sankyo verkauft. Die Brüder führten ihre Krankenhauskette Fortis Healthcare weiter. Wegen steigender Schulden und Betrugsvorwürfen verloren sie die Kontrolle über die Krankenhauskette.
Die Singh-Brüder streiten die gegen sie erhobenen Vorwürfe ab. Sie behaupten, dass Sunil Godhwani, der Chef von Religare, das Sagen hatte und sowohl über die Finanzen der Brüder als auch über die Kredite an Unternehmen entschied. Diese Behauptung ist fragwürdig, da die Brüder im Jahr 2018 rund fünf Milliarden Rupien von den Konten von Fortis abhoben, ohne die Zustimmung des Vorstands einzuholen. Außerdem wurden sie im selben Jahr von einem Investor beschuldigt, 18 Milliarden Rupien von Religare abgezweigt zu haben.
Sie werden am Freitag, den 1. November, vor Gericht erwartet.
