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In Venedig müssen Kurzbesucher ab sofort Eintritt zahlen!

Gebühr für Tagesbesucher

Der Gemeinderat der italienischen Lagunenstadt beschloss am Dienstag, dass Touristen, die nur für ein paar Stunden bleiben und nicht übernachten, eine Gebühr von fünf Euro zahlen müssen.

Start im Frühjahr 2024

Die Regelung soll im Frühjahr starten und zunächst an 30 Tagen gelten, an denen erfahrungsgemäß besonders viele Besucher kommen. Die genauen Termine sind noch offen.

Probleme mit dem Massentourismus

Venedig, eines der bekanntesten Touristenziele der Welt, hat inzwischen nicht einmal mehr 50.000 ständige Einwohner. In der Hauptsaison sind an manchen Tagen mehr als doppelt so viele Touristen zu Gast. Der Strom an Besuchern bereitet seit vielen Jahren große Probleme. Insbesondere Kreuzfahrt-Touristen stehen in der Kritik. Deshalb gibt es schon seit längerer Zeit Überlegungen, Eintritt zu verlangen. Die Pläne sind allerdings auch bei den Einwohnern umstritten. Die Entscheidung wurde mehrfach verschoben.

Strafen bei Nichtbeachtung

Geplant ist nun, dass sich Tagesbesucher über das Internet einen QR-Code besorgen und auf ihr Handy laden können, der bei Kontrollen vorgezeigt werden muss. Andernfalls drohen Strafen zwischen 50 und 300 Euro.

Unesco-Empfehlung zur schwarzen Liste

Die Unesco empfiehlt mittlerweile, die italienische Stadt auf die schwarze Liste als "gefährdetes Welterbe" zu setzen. Darüber wird im September der Welterbe-Rat der Mitgliedstaaten abstimmen. Die Begründung der Unesco lautet, dass Venedig "irreversible Schäden" drohen, falls die italienischen Behörden nicht mehr zu seinem Schutz unternehmen. Wird eine Welterbe-Stätte als gefährdet gekennzeichnet, soll dies bessere Maßnahmen zur Erhaltung fördern. Reichen die Anstrengungen nicht aus, kann der Welterbe-Status entzogen werden.

Weltkulturerbe seit 1987

1987 wurde Venedig samt seiner Lagunen von der Unesco zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt, was den Tourismus noch einmal angekurbelt hat.