Seit einigen Wochen steigen die Zahlen der Infektionen von Covid-19 in Deutschland wieder an. Die deutlich ansteckendere Delta-Variante sorgt im Augenblick vor allem für einen deutlichen Anstieg der Neuinfektionen bei den 15- bis 24-Jährigen. Dies geht aus den neusten Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervor.
Das renommierte Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Donnerstagabend seinen Wochenbericht veröffentlicht. Dieser Bericht macht deutlich, dass die Ansteckung mit dem heimtückischen Coronavirus vor allem in den Altersgruppe der Bundesbürger zwischen 15 und 19 sowie zwischen 20 und 24 stark ansteigt. In diesen Altersgruppen erreicht der Inzidenzwert mittlerweile wieder 59. Auch bei jüngeren Kindern waren in den letzten Wochen deutliche Anstiege der Infektionen verzeichnet worden. In den Altergruppen, in denen ein Großteil der Menschen bereits komplett geimpft wurde, ist die Lage dagegen relativ entspannt. So bleibt der Inzidenzwert bei den über 60-Jährigen zum Beispiel weiter im einstelligen Bereich. Doch auch generell steigen die Infektionszahlen weiter. Der bundesweite Inzidenzwert liegt nun bei 30,1, während dieser am Vortag noch bei 27,6 gelegen hatte. Vor einer hatte der Wert sogar noch 20,4 betragen. Innerhalb der letzten 24 Stunden hatten die Gesundheitsämter in Deutschland insgesamt 5.578 Neuinfektionen gemeldet. Außerdem gab es innerhalb der letzten 24 Stunden 19 neue Todesfälle durch Covid-19-Erkrankungen.
Allerdings wird der Inzidenzwert künftig nicht mehr alleine die Grundlage für Entscheidungen in der Corona-Pandemie bilden. Zukünftig sollen auch andere Faktoren, wie die Belegung der Krankenhäuser und Intensivstationen mit Covid-19-Patienten, bei Entscheidungen miteinbezogen werden. Seit dem Start der Pandemie im Frühjahr 2020 haben sich 3.810.641 Menschen in Deutschland mit dem heimtückischen Virus angesteckt. Von diesen Personen sind mittlerweile allerdings 3.675.800 Menschen vollständig von ihrer Erkrankung genesen. 91.853 Menschen sind insgesamt an den Folgen von Covid-19 gestorben. Experten besorgt der im Augenblick bei 1,23 liegende R-Wert. Dies bedeutet nämlich, dass zur Zeit 100 Corona-Patienten durchschnittlich 123 weitere Menschen mit dem Virus infizieren. So lange der R-Wert über 1 liegt, werden die Patientenzahlen durch Covid-19 weiter ansteigen.
Aktuell zeigt sich bei der Belegung der Krankenhäuser, dass dort nur wenige ältere Menschen wegen Covid-19 behandelt werden müssen. In den Krankenhäusern ist der Altersschnitt der Patienten seit dem Jahresbeginn stark gesunken. Lag der Wert damals noch bei 77 Jahren, ist das Durchschnittsalter der Covid-19-Patienten jetzt auf 48 Jahre gesunken. Zwar nennt das RKI keine Gründe für diese Zahlen, doch es wird vermutet, dass die Impfungen der älteren Menschen für diese Entwicklung gesorgt haben. Reiserückkehrer haben in Deutschland im Augenblick keinen großen Einfluss auf das Infektionsgeschehen. Im Verlauf der letzten Woche wurden 588.404 PCR-Tests durchgeführt, von den etwa 4 Prozent positiv ausgefallen sind. Damit liegt der Wert der positiven Test so hoch wie seit längerer Zeit nicht mehr. Lediglich Thüringen (7,6) und Sachsen-Anhalt (9,6) weisen zur Zeit noch Inzidenzwerte unter 10 auf. Die höchsten Inzidenwerte verzeichnen Hamburg mit 68,8, Berlin (50,3), Nordrhein-Westfalen (45,5), Schleswig-Holstein (47,8) sowie das Saarland (35,8).
