Kleine Kinder lernen schnell und vor allem leicht. Nun startet in Sachsen ein Projekt bei dem die Kinder in den Kitas auch arabische Musik vorgespielt bekommen. Auf den ersten Blick vielleicht etwas ungewöhnlich, doch laut wissenschaftlichen Studien durchaus förderlich für die Kiddies. Was steckt hinter dieser außergewöhnlichen, musikalischen Aktion?
Noch im Laufe diese Jahres sollen in einigen sächsischen Kitas arabische Klänge erklingen. Vermutlich ab dem Herbst sollen die kleinen Besucher auch arabische Lieder zu hören bekommen. Musikalische Bildung ist für die Entwicklung der Kinder wichtig, denn
Musik gilt als Universalsprache. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Musik sich positiv auf die Entwicklung der Kinder auswirkt. In welcher Sprache die Musik gemacht wird, ist erst einmal Nebensache. Aus diesem Grund will ein Dresdner Verein nun den Kindern auch einen Einblick in orientalische Kulturen bieten.
Das Projekt soll noch in diesem Jahr im Herbst starten. Dann werden einige ausgewählte Kitas in Sachsen mit dem Projekt starten. Verantwortlich für das Projekt ist der Verein “Erzählraum e.V.”, der mit den Kindereinrichtungen zusammenarbeiten wird. Aber wieso wurde gerade Arabisch als Sprache ausgewählt? “Die Jungen und Mädchen sollen die andere Sprache nicht als fremd wahrnehmen. Wir wenden uns an deutsche Kinder, aber auch an solche mit Migrationshintergrund, die dann ihnen vertraute Laute hören” erklärt Jule Richter (41). Es ist nicht das erste Projekt des Vereins, der zuvor bereits ähnliche Projekte in polnischer, sorbischer und tschechischer Sprache durchgeführt hat.
Das interessante Projekt wird vom Freistaat Sachsen mit einer Summe von 17.000 Euro gefördert, weitere 6.000 Euro schießt der Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien zu. Alle Kitas in Sachsen können sich für das Projekt bewerben, in einigen wenigen Kitas wird es dann umgesetzt werden. Es sollen vor allem Kitas ausgewählt werden, die auch arabische Kinder in ihren Reihen betreuen. Dabei stellt Jule Richter klar, dass die Teilnahme als fester Bestandteil in den Lehrplan der Kitas aufgenommen werden wird. Es handelt sich also nicht um eine Aktion bei der die Teilnahme freiwillig ist. Neurobiologe Prof. Gerald Hüther ist jedenfalls von dieser Art der Sprachförderung begeistert, da er es als “Kraftfutter für Kinderhirne” sieht. Studien haben gezeigt, dass Musik schlauer macht und nebenbei Gedächtnisleistung und Rhythmusgefühl stärkt. Außerdem soll durch die musikalische Förderung das Sozialverhalten der Kinder verbessert werden.