Nachdem es zuletzt immer wieder Diskussionen um die Wirksamkeit und die Akzeptanz des Corona-Impfstoffs von Johnson&Johnson gegeben hatte, macht in Österreich nun das 1. Bundesland Nägel mit Köpfen. Ab der nächsten Woche wird in der Steiermark der Impfstoff von Johnson & Johnson aus dem Impfprogramm genommen.
Erst am 29. September hatte das Nationale Impfgremium in Österreich eine weitere Impfung für mit Johnson&Johnson geimpfte Personen empfohlen. Diese Zweitimpfung sollte nach Auffassung der Experten eigentlich in einem Zeitfenster von 28 Tagen erfolgen. Viele Bundesländer sind angesichts dieser Aufforderung jedoch skeptisch. In der Steiermark hat man sich nun sogar entschlossen, die Impfungen mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson komplett einzustellen. Ab der folgenden Woche wird der Impfstoff deshalb überhaupt nicht mehr verwendet werden.
Kurz nach der Empfehlung des Nationalen Impfgremius hatte sich der steirische Impfkoordinator Michael Koren zu Wort gemeldet und die Entscheidung kritisiert. “Johnson & Johnson benötigt so wie andere Impfstoffe nach 28 Tagen die zweite Auffrischungsimpfung, und es ist in der Bevölkerung noch immer nicht angekommen, dass das so ist, und deswegen lautet die Empfehlung des Bundes, Johnson & Johnson nicht mehr zu verimpfen”, kündigte Koren nun Konsequenzen an.
“Wir haben Johnson & Johnson ja derzeit noch bei den Impfstraßen und den Impfbussen, wir werden aber möglichst rasch versuchen, die Kommunikation auszubauen und die Logistik dahinter zu ändern. Das geht leider nicht von heute auf morgen, weil die Impfpuffer, die wir da brauchen, zusätzlich bestellt und aufgetaut werden müssen”, kündigte Koren an. Offenbar könnte es aber bereits in der nächsten Woche soweit sein, dass die Impfstoffe von Johnson&Johnson dann vollständig aus den Impf-Einheiten abgezogen sind. Stattdessen sollen dann offenbar die anderen zugelassenen Impfstoffe für die Impfungen eingesetzt werden.