Bereits vor rund 3 Wochen hat Russland überraschend den 1. Impfstoff gegen das gefährliche Coronavirus zugelassen, Nun sollen erste große Mengen des Impfstoffes in den nächsten Wochen ausgeliefert werden. Allerdings wirft vor allem das Tempo, mit dem der Impfstoff entwickelt wurde, bei einigen Kritikern Fragen auf:
Neben dem Impfstoff aus Russland befinden sich weitere 6 Impfstoffkandidaten in der 3. und letzten Phase der klinischen Studien. Beim russischen Impfstoff hingegen gibt es noch Fragen, was Sicherheit und Wirksamkeit der Impfung betrifft. Laut Kirill Dimitriev, vom RDIF (Russian Direct Investment Fund), hätten die Testpersonen, denen der Impstoff «Gam-Covid-Vac Lyo» verabreicht worden war nach 21 Tage eine Immunität entwickelt. Mit der 2. Injektion soll diese Immunität dann verstärkt worden sein. Bereits in den nächsten Wochen soll der Impfstoff nun ausgeliefert weren. Der russische Gesundheitsminister Michail Muraschko erklärte am Montag, er erwarte die 1. größern Lieferungen noch im September. Schon im November und Dezember dieses Jahres sollen dann maximale Mengen bereitstehen. Zunächst soll der Impfstoff lediglich dem russischen Markt zur Verfügung stehen, nachdem er Mitte August unter dem Namen “Sputnik V” zugelassen worden war.
Im Gegensatz zu anderen Impfstoffkandidaten wurde beim russischen Impfstoff auf die wichtige Testphase III verzichtet. Doch in dieser Testphase wird überprüft wie effektiv und verträglich der Impfstoff wirklich ist. Dieses Vorgehen Russlands hatte internationale Kritik hervorgerufen. Nun jedoch ist anscheinend auch die 3. Testphase angelaufen, für die bereits 2.500 Freiwillige gefunden worden seien. Insgesamt will Russland bis zu 40.000 Personen testen. Parallel zu dieser Testphase will Russland bereits Lehrer und im Gesundheitssektor arbeitendes Personal mit dem Impfstoff impfen.
“Dies ist absolut freiwillig”, erklärte Muraschko. Zuvor hatte der russische Präsident Putin die Zulassung des Impfstoffs verteidigt und auf die Wirsamkeit des Serums hingewiesen. Noch stehen allerdings internationalen Wissenschaftler keine Daten zu dem russischen Wirkstoff zur Verfügung. Trotzdem sollen mehrere Länder Interesse an dem Mittel angemeldet haben. Angeblich will das südamerikanische Land Venezuela ebenfalls an der dritten Testphase teilnehmen. Bis jetzt wurden in Russland 995.000 Fälle von Corona registriert, bei denen insgesamt 17.100 Menschen verstorben sind. Im Augenblick werden in Russland etwa 5.000 Neuinfektionen täglich gemeldet.