Seit Wochen geistert das Thema Booster-Impfungen durch die Medien. Nun hat sich die Ständige Impfkommission (Stiko) festgelegt. Die Kommision empfiehlt die Auffrischungsimpfungen jetzt lediglich für besonders gefährdete Gruppen von Menschen.
Wie der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens (71) am Dienstag mitteilte, komme es nun erst einmal darauf an, diejenigen Menschen zu schützen, die den Schutz am dringendsten benötigen, ließ Mertens am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Berlin verlauten. So könnten gesunde Menschen mittleren Alters davon ausgehen, dass sie auch ohne Booster-Impfung einen ausreichenden Schutz vor einem schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung hätten. Zwar gehe der Schutz auf Ansteckung mit der Zeit zurück, nicht jedoch der Schutz vor einer schweren Erkrankung. Zudem forderte Mertens dazu auf, auch die Impflücke bei den Personen in der Altersgruppe zwischen 18
und 59 jahren zu schließen. Laut Mertens sei die Impfquote bei dieser Altersgruppe bisher zu gering. Booster-Impfungen sind in Deutschland 6 Monate nach der vollständigen Impfung gegen Covid-19 möglich. Aktiv angeboten werden diese Impfungen allerdings Menschen ab 60 Jahren, Patienten aus Risikogruppen und Personen, die zuvor mit den Impfstoffen von AstraZeneca und Johnson & Johnson geimpft wurden. Die Empfehlung der Stiko gilt nun für Personen ab 70 Jahren, Menschen mit Immunschwäche und Pflegepersonal.
Der aus dem Amt scheidende Gesundheitsminister, Jens Spahn (41, CDU) ruft unterdessen alle Bundesbürger dazu auf, sich für eine Corona-Auffrischungsimpfung zu entscheiden. Spahn selbst hatte erst am 28. Oktober eine Impfauffrischung gegen das Coronavirus erhalten. “Ich werbe dafür, dass viele andere das auch tun”, schrieb Spahn. “Boostern (verstärken) Sie Ihren Impfschutz für den Winter”, fuhr Spahn dann in seiner Mitteilung fort. Generell hat jeder Bundesbürger 6 Monate nach der 2. Dosis gegen das Coronavirus die Möglichkeit, eine Drittimpfung zu erhalten. Studienergebnisse aus Israel belegen durch die Drittimpfung einen deutlichen Rückgang bei den Zahlen der Impfdurchbrüche.