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Imp-Schock in Deutschland! Immer weniger Erstimpfungen wegen Impfstoff-Knappheit! Ausgerechnet vor dem Sommerurlaub

Weil es noch immer ein wenig schleppend mit der Lieferung von Impfstoff läuft, scheint es nun auch in Deutschland wieder ein Problem zu geben. Denn während die Politik bereits daran denkt Kinder ab 12 Jahren in den Sommerferien zu impfen, geht die Zahl der Erstimpfungen im Augenblick wieder zurück. Denn wegen drohender Knappheit von Impfstoff werden nun zunächst verstärkt die fälligen Zweitimpfungen vorgenommen.

Zahl der Erstimpfungen wird sich vorerst reduzieren

Nach den Impfungen vom Freitag haben nun bereits 39,9 Prozent der Bundesbürger wenigstens 1 Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Ein gute Quote, denn damit liegt Deutschland deutlich über dem EU-Schnitt (34 Prozent). Nachdem die Impf-Priorisierung in den Arztpraxen (deutschlandweit ab 7. Juni, in Bayern und Baden-Württemberg bereits erfolgt) ansteht, könnte eigentlich alles auf eine schnelle Impfung und einen sorgenfreien Urlaub für die meisten Deutschen hinweisen. Doch wie es scheint wird nun noch einmal der Impfstoff knapp. Dies wiederum sorgt dafür, dass die Erstimpfungen nur erst einmal wieder zurückgefahren werden müssen. Stattdessen werden erst mal die notwendigen Zweitimpfungen durchgeführt werden. Denn in den nächsten Wochen können erst einmal weniger Erstimpfungen erfolgen. Dies hängt damit zusammen, dass bei vorerst gleibleibenden Mengen an Impfstoff nun diejeningen Zweitimpfungen notwendig werden, die den Personen zustehen, die unmittelbar nach dem Impfstart in den Arztpraxen geimpft worden sind. Schon am Donnerstag lag die Zahl der Zweitimpfungen erstmals überhaupt über den Zahlen der Erstimpfungen. Die selbe Beobachtung konnte man auch am Freitag machen, wo 51 % der mehr als 800.000 Impfungen Zweitimpfungen waren. Und dieser Trend wird sich wohl erst einmal verstärken. “Der Fokus der Impfungen in den Impfzentren liegt derzeit auf Zweitimpfungen. “, macht Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetscheck (56, CSU) gegenüber der “Bild am Sonntag” deutlich. In Nordrhein-Westfalen könnten in den ersten Juniwochen nach einem Bericht des WDR eventuell sogar nur Zweitimpfungen in den Impfzentren angeboten werden.

Bundesländer gehen zur Zweitimpfung über

Eine Situation die sich bald wohl auch am Hamburger Impfzentrums einstellen wird. Dort bestätigt Dr. Dirk Heinrich (62): “An unserem Impfzentrum wird in den kommenden Wochen die Mehrheit der Besucher ihre zweite Impfung bekommen. Viele dieser Menschen hatten die erste Impfung kurz nach Ostern erhalten und müssen nun die zweite Impfung erhalten, da man ansonsten die Zeiten für die Verabreichung der zweiten Impfdosis überschreiten würde. Und eine spätere Impfung ist nicht möglich. “Beim Abstand haben wir bereits den von der Zulassung vorgegebenen Spielraum voll ausgereizt. Beim Biontech-Impfstoff sechs Wochen“, macht Dirk Heinrich deutlich. In diesem Thema gehe es auch um Verlässlichkeit. Zudem könnte auch eine eventuell geplante Impfung von Kindern und Jugendlichen die Anzahl der Erstimpfung weiter verringern.

Kassenärztechef fordert von Bundesbürgern: “Jetzt nicht die Nerven verlieren!“

Außerdem wird die Anfang Juni fallende Impf-Priorisierung dann auch noch dafür sorgen, dass ganz Deutschland versuchen wird einen Impftermine zu ergattern. Doch dies dürfte in den 65.000 Impfpraxen nicht einfach werden. “Es ist grundsätzlich gut, dass die Impf-Priorisierung fällt. Das macht die Einbestellung leichter, verstärkt aber auch den Ansturm der Patienten“, erklärt Andreas Gassen (58), der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Allerdings beschwerten sich bereits zahlreiche Ärzte über den bürokratischen Aufwand und das Verhalten der Impfwilligen. Glücklicherweise habe dies nur wenige Mediziner bewogen, die Impfungen einzustellen. “Kollegen berichten mitunter, dass Mitarbeitende beschimpft und teilweise sogar bedroht werden“, zeigt Gassen auch Exzesse durch die Impfwilligen auf. “Ich weiß, die Menschen sind mürbe und wollen Hinhalte-Parolen nicht mehr hören. Aber es ist wirklich so: Für die Praxen und die Menschen, die eine Impfung haben wollen, kommen jetzt noch zwei, drei zähe Wochen, in denen der Impfstoff viel zu knapp ist. Doch spätestens Mitte Juni wird es deutlich besser“, kündigt der Kassenchef an. Ab diesem Zeitpunkt sollen dann zwischen 6 bis 8 Millionen Menschen pro Woche geimpft werden. “Die Botschaft muss sein: Jetzt nicht die Nerven verlieren! Wir gehen gerade die entscheidenden Schritte heraus aus der Pandemie. Mit jedem Geimpften sinken die Fallzahlen und damit die Infektionsgefahr“, kündigt Gassen optimistisch an.

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