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Immer mehr Kinder betroffen – RS-Virus verbreitet sich stark in Deutschland! Mediziner sind in großer Sorge

Schon vor Wochen hatten Mediziner gewarnt, dass in diesem Jahr mit einem verstärkten Auftreten des RS-Virus zu rechnen sei. In Teilen Deutschlands scheint dies nun tatsächlich Realität zu werden. Dort leiden zur Zeit außergewöhnlich viele Kinder unter dem RS-Virus. Typisch für eine Ansteckung ist zum Beispiel starker Husten. Die Welle des RS-Virus hat Deutschland offenbar früher als erwartet erreicht.

RS-Virus zirkuliert in Deutschland

Eltern in und um Essen sollten ein wachsames Auge auf ihre Kinder haben! Denn wenn diese Symptome wie Husten, Fieber und Appetitlosigkeit zeigen, könnte dies ein Anzeichen auf eine Infektion mit dem RS-Virus sein. Vor allem Kinderärzte in Essen sind besorgt, weil das Virus bereits viel früher im Jahr unterwegs ist, als in den vergangenen Jahren. Außerdem kann eine Infektion mit diesem Virus vor allem für Säuglinge und Babys bis 6 Monaten ziemlich gefährlich werden. Bei dem RS-Virus handelt es sich um das sogenannte Respiratorisches Synzytial-Virus, das nach Angaben der Mediziner beim Robert-Koch-Instituts weltweit verbreitet ist. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion, also beim Niesen oder Husten. Das Virus ist für zahlreiche Infektionen weltweit verantwortlich und löst schwere Atemwegsinfektionen aus. In Deutschland tritt ein Großteil der Ansteckungen in der kalten Jahreszeit zwischen November und April auf. In Essen wurden in diesem Jahr allerdings bereits im Juli erste Fälle diagnostiziert. “Es ist ein früherer und heftigerer Start als in anderen Jahren“, bestätigt Dorothee Renzel, die als Sprecherin eines Krankenhauses tätig ist. “Irritierend ist, dass das Virus schon bei den aktuellen Temperaturen in Umlauf ist“, wundert sich Renzel.

Virus tritt vor allem im Winter aus

Denn eigentlich kommt es erst in den deutliche kälteren Wintermonaten zu diesen Ansteckungen. “Es ist viel früher als sonst und es ist ein Problem in ganz Deutschland, das bestätigen mir Kollegen, zum Beispiel aus München“, erklärt auch Christian Dohna-Schwake. Er ist Professor und Leitender Oberarzt für pädiatrische Intensivmedizin in der Essener Uniklinik. “Wir sehen viele Kinder mit Atemwegsinfektionen“, verdeutlicht der Mediziner. Offenbar ist das Immunsystem der Kinder vor allem wegen der Hygiene- und Abstandsregeln, die zum Schutz vor dem Coronavirus getroffen wurden, in diesem Jahr deutlich anfälliger für Erkrankungen. Eines der großen Probleme beim RS-Virus sind die Symptome unter denen die Kinder leiden. “Die Bronchien sind mit Schleim verstopft und es kommt nicht genug Sauerstoff in die Lungen“, erklärt Dorothee Renzel. Dann müssen die Bronchien eventuell durch Inhaltation gereinigt werden. “Je kleiner die Patienten sind, desto kränker sind sie. Vor allem für Kinder unter sechs Monaten ist das Virus gefährlich“, beschreibt Renzel die heftige Gefahr, die von dem Virus ausgeht.

Säuglinge besonders gefährdet

Um die Babys halbwegs vor einer Anstekung zu schützen, empfehlen die Mediziner werdenden Müttern in der 32. Schwangerschaftswoche eine Schutzimpfung gegen die Grippe. Dadurch können die neugeborenen Babys dann ein wenig geschützt werden. Allerdings machen dies nur sehr wenige Mütter. Ein Großteil der Säuglinge und Kinder sind überhaupt nicht gegen das Virus geschützt. Ein sicherer Schutz gegen das Virus bietet ähnlich wie beim Coronavirus nur ein Lockdown. Dieser sei den Kindern allerdings nicht zuzumuten, da die meisten Kinder eine Infektion gut verkraften. Besonders gefährdet sind die kleinsten Mitglieder der Familie. “In der Regel ist es so, dass größere Geschwisterkinder das Virus aus der Kita mitbringen“, beschreibt Renzel den häufigsten Übertragungsweg. Aktuell sei das jüngste am RS-Virus erkrankte Baby im Essener Elisabeth-Krankenhaus erst fünf Wochen alt. Aktuell werden außerdem ein Säugling und ein Kleinkind auf der Intensivstation versorgt, da die beiden Kinder vorerkrankt sind. Bei einer Infektion mit dem RS-Virus bleiben die Kleinkinder meist 7 Tage im Krankenhaus. Mittlerweile werden in Essen bereits die Betten knapp. Im weiteren Verlauf von Herbst und Winter könnte sich die Situation also weiter zuspitzen.

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