Nach Einschätzung von RKI-Präsident Lothar Wieler steht Deutschland unmittelbar vor dem Beginn der 3. Welle in der Corona-Pandemie. Für besondere Besorgnis sorgt beim Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), dass sich diesmal die Ausgangslage offenbar deutlich verändert hat.
Zwar haben sich die Infektionszahlen in den vergangenen Tagen und Wochen nur einen leicht ansteigenden Trend erkennen lassen, doch die restlichen Daten, die dem RKI vorliegen verheißen offenbar nichts Gutes. Denn nach der Aussage von Lothar Wieler liegt die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Bürger diesmal vor allem bei der jungen und berufstätigen Bevölkerung, die sich in der Pandemie auch noch am meisten mobilisiert, deutlich höher als zum Beginn der 2. Welle. Dies erklärte Wieler bei einem Online-Vortrag am Donnerstag vor Studenten der Hochschule für Politik in München. Diese spezielle Ausgangslage würde die Bekämpfung der erwarteten 3. Welle deutlich erschweren. Wieler unterlegte seine Prognose zudem mit Zahlen. Zum Beginn der 2. Welle im August 2020 gabe es unter den 20 – 24-jährigen Menschen lediglich 11 Infektionsfälle pro 100.000 Einwohner innerhalb von 1 Woche. Aktuell liegt dieser Wert zur Zeit bei 95 Fällen und damit höher als in jeder anderen Altersgruppe.
Vor allem die diese jungen Leute könnten das Virus dann also am Arbeitsplatz oder im privaten Bereich weiterverbreiten, wenn sie nicht hundertprozentig die Sicherheitsmaßnahmen und Hygieneregeln zur Bekämpfung von Covid-19 beachten. Außerdem gibt es einen weiteren Grund besorgt zu sein. Denn aus dem RKI-Situationsbericht ist ersichtlich, dass die Inzidenzen in allen Altersgruppen unter 55 Jahren bereits seit der 6. Kalenderwoche des Jahres kontinuirlich ansteigen. Bleibt zu hoffen, dass die erwartete dritte Welle doch noch abgewendet werden kann.
