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Im Herbst und Winter droht nochmal Corona-Chaos! Virologe Stöhr wegen geringer Impfquote in Deutschland besorgt

In Baden-Württemberg plant man offenbar harte Regeln bei steigenden Infektionszahlen, die auch einen “Lockdown für Ungeimpfte“ vorsehen. Diese Vorstoß des süddeutschen Bundeslandes hat für Diskussionen gesorgt. Der bekannte Virologe Klaus Stöhr (62) scheint mit der Initiative einverstanden zu sein, macht zu dem Plan jedoch auch ein paar hilfreiche Anmerkungen.

Baden-Württemberg plant Corona-Einschränkungen für Ungeimpfte

Wie jetzt bekannt wurde, plant man in Baden-Württemberg ab einer

Belegung von 200 bis 250 Intensivbetten die erste Beschränkungen der Kontakte für ungeimpfte Erwachsene zu erlassen. Dann werden sich maximal, wie auch bei den letzten Lockdowns, zwei ungeimpfte Familien treffen können. Bei einem Anstieg auf 300 Covid-Intensivpatienten würde dann die 2G-Regel in Kraft treten, die es dann nur noch Geimpften und Genesen ermöglichen würden, am öffentlichen Leben teilnehmen zu können. Der Virologe Klaus Stöhr hat dem Sozialministerium diesmal eine “gute Krisenkommunikation“ bescheinigt, da “vorab Grenzwerte und die dazugehörigen Bekämpfungsschritte genannt werden. Auch, wenn es für einige weniger gute Nachrichten sind.“ Dabei dürfe man nach Stöhrs Meinung aber die lokalen Entwicklungen nicht außer Acht lassen. In dieser Hinsicht fordert Stöhr mehr Spielraum für die Bundesländer, um auf diese Situationen reagieren zu können. “Da gibt es eine Menge subjektiven Spielraum und auch handfeste Unterschiede in der Vorsorgelage z.B. zwischen Stadt und Land und auch zwischen den Bundesländern. Das erfordert also landesspezifische Regelungen“, verdeutlicht der Virologe gegenüber der “Bild”-Zeitung.

Lockdowns für Ungeimpfte werden wohl notwendig

Im Zusammenhang mit dem Schutz der Bürger, der auch gegen den Willen von Impfunwilligen durchgesetzt werden müsse, hält Stöhr weitere “Lockdowns für Ungeimpfte im Winter sehr wahrscheinlich für notwendig.“ Bei einer dramatischen Zunahme der Infektionsfälle könnte das Gesundheitssystem erneut stark gefordert werden. Mehr als 4 Millionen Deutsche über 50 Jahren sind noch immer ungeimpft. Bei den letzten Pandemiewellen seien die Intensivstation trotz hoher Auslastung nicht grenzwertig überlastet gewesen. Aus diesem Grund forderte Stöhr diesmal ein geplantes Maß, um Entscheidungen für Beschränkungen in der Pandemie zu treffen. “Aus der Sicht der Bekämpfung machen die Einschränkungen nur dann Sinn, wenn die richtigen Grenzwerte für die Intensivstationen gefunden werden, ab deren eine vernünftige Versorgung gefährdet ist.“ Angesichts der aktuellen Entwicklung und den zuletzt schleppenden Impfungen prognostiziert Stöhr: “Das Risiko der schweren Belastung der Hospitäler durch SARS-CoV-2 Patienten im Herbst ist hoch.“

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