Die Leistungen von Zuwandererkindern leiden besonders, wenn viele leistungsschwache Mitschüler in einer Klasse sind. Zu diesem Ergebnis kommt nach Angaben vom Freitag eine Untersuchung des Ifo-Instituts in München und der italienischen Universität Mailand-Bicocca. Die Autorinnen empfehlen auf Grundlage der Ergebnisse eine stärkere Durchmischung von Schulklassen.
Der Untersuchung zufolge verschlechterte sich die Leistung der benachteiligten Kinder um etwa 0,75 Prozentpunkte, wenn die Zahl der leistungsschwachen Mitschüler in der Klasse um zehn Prozentpunkte stieg. Grundlage der Untersuchung waren Daten des italienischen Instituts für die Evaluation des Bildungssystems. Dort waren die Leistungsstände von Schülern über mehrere Jahre hinweg erfasst worden.
Betroffen seien vor allem Schüler aus benachteiligtem Umfeld, die zu Hause nicht die Sprache des Einwanderungslands sprechen oder deren Eltern beide im Ausland geboren sind, hieß es weiter. Bei besser gestellten Schülern mit Migrationshintergrund sei der Effekt hingegen nicht zu beobachten gewesen.
Hinsichtlich einheimischer Schüler kamen die Forscherinnen Vera Freundl und Caterina Pavese zu dem Ergebnis, dass der Anteil leistungsschwacher Mitschüler ihre Leistungen nicht beeinträchtige. Freundl und Pavese empfahlen, "Klassen stärker in Hinblick auf das Leistungsniveau zu durchmischen".
tbh/cfm