Nachdem bereits eine ganze Menge Details aufgetaucht waren, ist das Huawei Mate 9 nun offiziell vorgestellt worden. Das High-End-Smartphone möchte diesmal nicht nur die Fans großer Displays begeistern, sondern kann auch mit ordentlich Leistung und einer Dual-Cam aufwarten, die abermals in Kooperation mit Leica entstanden ist und auf dem Papier schonmal hervorragende Ergebnisse verspricht.
Hardware: Riesen-Display, satte Leistung und SuperCharge
Huawei setzt im Mate 9 wie erwartet auf den Kirin 960. Der Octacore-SoC aus eigenem Haus basiert auf der big.LITTLE Architektur und setzt sich aus vier Cortex A73- und vier Cortex A53-Kernen zusammen, wobei die maximale Taktung des im 16 Nanometer Verfahren gefertigten Prozessors bei 2,4 respektive 1,8GHz liegt.
Gerade in Sachen Grafikleistung (Huawei verbaut die als GPU eine Mali G71) und Energieeffizienz sollte der Sprung deutlich zu spüren sein, insgesamt ordnet man sich etwa auf Höhe eines Qualcomm Snapdragon 820 ein. Mehr Leistung wird man heutzutage ohnehin kaum benötigen, zumal der SoC von 4 Gigabyte Arbeitsspeicher flankiert wird, die auch intensives Multitasking erlauben sollten. An internem UFS 2.1-Speicher stehen derweil 64 Gigabyte zur Verfügung, der mit einer MicroSD-Karte zudem einfach erweitert werden kann. Bluetooth 4,2 und NFC werden genauso wie alle gängigen LTE-Frequenzen unterstützt. Ein rückseitiger Fingerabdrucksensor ist ebenso mit an Bord wie ein Infrarot-Blaster.
Auch das Huawei Mate 9 bricht nicht mit der ausschlaggebenden Tradition der Smartphone-Serie und verbaut ein Display, das in der Diagonale ganze 5,9 Zoll misst. Betrachtet man allerdings die dünnen Ränder, dürfte das Gesamtpaket nur unwesentlich größer sein als ein iPhone 7 Plus oder Pixel XL. Das “Neo-“IPS-Display löst mit Full HD, also 1920 x 1080 Pixeln, auf, darüber liegt ein kratzfestes 2,5D-Glas. Ein so großes Display bedeutet unweigerlich auch einen gewissen Stromverbrauch, das Mate 9 scheint aber mit seinem 4000mAh-Akku gut aufgestellt zu sein, den Nutzer dennoch über den Tag zu bringen. Beim Aufladen über den USB Typ-C Port profitiert das Smartphone zudem von der neuen SuperCharge-Technologie. Die scheint ihrem Namen alle Ehre zu machen, denn nach trotz der nicht eben geringen Kapazität ist der Akku den Angaben des Herstellers zufolge nach 50 Minuten zu 60 Prozent und nach 90 Minuten vollständig aufgeladen.
Software:
Während man in der Mittelklasse beobachten kann, dass viele Hersteller auch neuere Smartphones nur mit Marshmallow auf den Markt bringen, lässt sich Huawei bei seinem Flaggschiff-Smartphone natürlich nicht lumpen und installiert Android 7.0 Nougat vor. Neben der nativen Unterstützung von Multi-Window, einem Datasaver und den verbesserten Benachrichtigungen profitieren zukünftige Kunden daher auch von weiteren Optimierungen des Doze-Energiesparmodus und Speichermanagement. Außerdem unterstützt das Huawei Mate 9 Googles neue Daydream-Plattform. Von der Oberfläche selber gibt es dagegen nicht allzu viel zu sehen, denn darüber legt Huawei EMUI, die hauseigene Oberfläche, deren fünfte Version nun auf dem Mate 9 debütiert.
Kamera:
Erinnern wir uns an die Präsentation des P9 und P9 Plus vor einigen Monaten stellte man dabei vor allem die Kamera heraus und hatte sich dafür auch einen starken Partner an Land gezogen: das deutsche Traditionsunternehmen Leica. Nun kann man sicher darüber streiten, ob nun die Expertise des Kameraherstellers der sich an der Software-Optimierung und der Entwicklung der Linsen beiteiligt hat, ausschlaggebend war, aber am Ende zählen ohnehin nur die Ergebnisse und da konnten beide Smartphones überzeugen. Aber die Konkurrenz schläft nicht und so möchte man sich nun abermals verbessert haben.
Dual-Cams finden sich mittlerweile in einer ganzen Reihe von Smartphones. Im Mate 9 weicht Huawei ebenfalls nicht von diesem Konzept ab, setzt aber nun statt zwei 12-Megapixel-Sensoren einen 12 und einen 20 Megapixel-Sensor ein, wobei letzterer erneut für monochrome Aufnahmen zuständig ist, die für mehr Details und letztlich auch für den schicken Tiefenschärfe-Effekt sorgen. Wie gehabt lässt sich gerade im manuellen Pro-Modus jedes Detail der Kamera den eigenen Bedürfnissen und der Situation anpassen. Einen deutlichen Fortschritt verspricht zudem der integrierte optische Bildstabilisator, ein Laser-Autofokus, PDAF, Dual-LED-Flash und die Möglichkeit 4k-Videoaufnahmen anzufertigen runden das Bild ab und versprechen abermals herausragende Ergebnisse.
Ab morgen kann man das Huawei Mate 9 wohl auch hierzulande vorbestellen und muss dann mindestens 700 Euro hinlegen, wobei man die Wahl zwischen den klassischen Farbvarianten silber und grau haben wird. Weitere könnten folgen, ausgeliefert werden soll aber erstmal ab Mitte November. Zudem gibt es eine spezielle Variante, die mit einem etwas kleineren, aber abgerundeten und höher auflösendem Bildschirm, mehr Speicher und einem Porsche Design-Branding aufwarten kann. Aus technischer Sicht halten sich die Unterschiede allerdings in Grenzen, schließlich stellt auch das Mate 9 so ziemlich das State-Of-The-Art der Smartphone-Technik dar. Wer fast doppelt so viel für die Porsche Design-Version im Galaxy Note7-Look ausgeben möchte, kann das aber natürlich auch tun.
Quellen: Huawei Twitter, WinFuture