Viele hatten erwartet, dass man bei Huawei das P9 Lite zusammen mit dem neuen Flaggschiff vorstellen würde. Dem war aber nicht so, stattdessen gab es zusätzlich zum Huawei P9 ein größeres und etwas besser ausgestattetes P9 Plus. Nun ist ein Datenblatt aufgetaucht, das alle Details der abgespeckten Variante preisgibt.
Nur wenige Tage später ist das P9 Lite dann auch schon offiziell. Große Überraschungen bleiben aufgrund des Leaks allerdings aus, vielmehr werden die technischen Daten nur noch einmal bestätigt und lauten wie folgt:
Wie erwartet also eine günstigere Version, die dem Vorbild aus dem eigenen Hause sehr ähnlich sieht. Die gebotene Leistung sollte für nahezu alle Nutzer ausreichen, nur in Sachen Kamera, Speicher und Materialwahl muss man einige Abstriche machen, wenn man sich für die Lite-Variante entscheiden sollte. Macht der Kirin 650 seinen Job gut, sollten sich im Zusammenspiel mit dem 3000mAh starken Akku auch durchaus ordentliche Laufzeiten erzielen lassen und der Fingerabdrucksensor ist ein weiteres Feature, das in dieser Preisklasse noch nicht selbstverständlich ist. 299 Euro werden für die gebotene Technik fällig. An den Start gehen soll das P9 Lite dann Anfang Mai, zunächst in der weißen, später dann auch in der schwarzen und goldenen Variante.
Die meisten der technischen Daten geisterten bereits im Voraus durch das Netz und können nun quasi als bestätigt angesehen werden. Das 5,2 Zoll große Display löst mit Full HD auf, wie erwartet sind Größe und Auflösung also identisch zu dem Display, das Huawei im P9 verbaut.
Als Prozessor kommt wohl ein Kirin 650 zum Einsatz, ein Octa-Core von HiSilicon, dem 3 GB RAM beiseite gestellt werden. Der interne Speicher wurde auf 16 GB reduziert, lässt sich aber mittels Micro SD um 128 GB erweitern. Direkt 32 GB intern zu verbauen wäre dennoch erfreulich gewesen, da bei weitem nicht alle Apps sich auf die SD-Karte auslagern lassen. In der Preiskategorie in der das P9 Lite vermutlich angesiedelt sein wird, muss man solche Abstriche aber wohl hinnehmen.
Das gilt auch für die verwendeten Materialien. Kommen die beiden besser ausgestatteten Schwestern-Modelle mit einem Metall-Unibody daher, so wird beim P9 Lite wohl nur der Rahmen aus Metall, die Rückseite dagegen aus Kunststoff sein. Und wo wir schon bei Abstrichen sind: auch bei der Kamera hat man natürlich versucht, einen Kompromiss aus vernünftigen Bildern und einem geringen Preis für die Komponenten zu finden. Da die in Kooperation mit Leica entstandene Dual-Kamera der neuen Flaggschiffe in der Herstellung wohl nicht allzu billig sein dürfte, setzt Huawei im P9 Lite also stattdessen auf eine rückseitige 13 Megapixel Kamera mit f/2.0 Blende, Autofokus und Blitz. Die Frontkamera löst immerhin mit 8 Megapixeln auf und setzt ebenso auf eine f/2.0 Blende. Gerade letztere sollte für ein Smartphone der Mittelklasse damit verhältnismäßig gute Bilder machen. Ansonsten gilt für beide Kameras, dass man wohl kaum die Ergebnisse wird erzielen können, die bei richtigen Lichtverhältnissen und Einstellungen mit den Modulen der beiden teureren Varianten möglich sind. Für die meisten Social-Media Plattformen und den ein oder anderen Schnappschuss wird die Kamera aber natürlich mehr als ausreichen.
Auch ansonsten scheint Huawei mit dem P9 Lite ein solides Smartphone abzuliefern. Auf der Rückseite findet sich ein Fingerprint 2.0 Reader, NFC, Bluetooth 4.1, LTE und W-LAN sind ebenso verbaut. Der Akku misst 3000mAh und sollte in Kombination mit einem intelligenten Energiesparmodus den Nutzer sicher über den Tag bringen. Aus unerfindlichen Gründen kommt aber wieder Micro USB 2.0 statt USB Type-C zum Einsatz. Schade, denn das sollte mittlerweile Standard sein und bei den anderen beiden Varianten bekommt man das offenbar ja auch hin. Auch auf die zusätzlichen Interaktionsmöglichkeiten durch Press Touch scheint man verzichten zu müssen.
Ansonsten findet sich aber zumindest in Sachen Software kein Unterschied. Auf dem Smartphone läuft natürlich Android in Version 6, darüber legt Huawei wie gewohnt die hauseigene EMUI, hier in Version 4.1.
Wir halten fest: Man hat bei Huawei im P9 Lite offenbar einen anderen Prozessor verbaut und den internen Speicher reduziert, das Design der Preisklasse angepasst und auch die Leica-Kamera, USB Type-C und Press Touch fallen weg. Dennoch hat man hier ein solides Mittelklasse-Smartphone zusammengestellt, das sicher seine Käufer finden wird und irgendwo auch eine direkte Alternative zum ebenfalls anstehenden Honor 5C darstellt. Anfangs wird es das P9 Lite in den Farben Gold, Weiß und Schwarz geben. Offen bleiben also nur noch Verfügbarkeit und Preis. Sollte der so um die 300 Euro liegen, wäre ein Erfolg zumindest hierzulande durchaus vorstellbar. Hier muss sich Huawei aber auch nicht mit Konkurrenten wie Xiaomi messen, deren Mi5 sämtliche P9-Varianten in Sachen Preis-Leistung locker hinter sich lässt.
Die offizielle Ankündigung sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen und spätestens dann auch sollten Details zu den Preisen und Verfügbarkeiten der einzelnen Farbvarianten bekannt gegeben werden. Das vollständige Datenblatt mit allen Details findet ihr hier.
Quelle: Huawei P9 Lite Datenblatt via tabtech