Die in den USA angeklagte Huawei-Finanzdirektorin Meng Wanzhou hat eine Übereinkunft mit der US-Justiz erzielt, die zu einem Ende des Strafverfahrens gegen sie führen könnte. Wie ein Vertreter des US-Justizministeriums am Freitag vor einem Bundesgericht in New York sagte, wurde eine Art Bewährungsverfahren vereinbart.
Die Vorwürfe gegen die Spitzenmanagerin des chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei könnten damit im Dezember 2022 fallengelassen werden. Sollte das US-Gericht die Vereinbarung billigen, könnte Meng bald Kanada verlassen, wo sie sich seit drei Jahren unter strikten Auflagen auf einem Anwesen aufhalten muss. Sie war am Freitag per Videokonferenz in das New Yorker Gericht zugeschaltet.
Meng war 2018 auf Betreiben der USA bei einer Zwischenlandung in Vancouver festgesetzt worden. Washington wirft ihr Verstöße gegen Iran-Sanktionen vor und verlangt ihre Auslieferung. Mengs Anwälte sprechen dagegen von Verfahrensmissbrauch der US-Behörden. Die chinesische Regierung wirft den USA vor, es auf das Unternehmen Huawei abgesehen zu haben.
Huawei ist einer der weltweit größten Telekommunikationsausrüster und führend bei der 5G-Technologie. Meng ist die älteste Tochter des Huawei-Firmengründers Ren Zhengfei. Insbesondere die USA werfen Huawei eine zu große Nähe zu den chinesischen Behörden vor und sehen den Konzern als Gefahr für ihre Cybersicherheit. Auch in Deutschland gibt es solche Befürchtungen.
by Don MacKinnon