Afrika ist ein Kontinent, der reich an natürlichen Ressourcen ist, auf dem sich aber auch einige der ärmsten und von Kriegen gezeichneten Länder der Erde befinden. In Nigeria ist das weniger der Fall, dank der Bemühungen von Aliko Dangote, der reichsten schwarzen Person der Welt. Er hat es quasi im Alleingang geschafft, das Profil seines Landes und seines Kontinents zu schärfen, was wiederum die Lebensqualität der Menschen in Nigeria und Afrika verbessert. Dangote wurde am 10. April 1957 in eine wohlhabende Familie hineingeboren. Sein Urgroßvater gründete eine der erfolgreichsten Erdnussfarmen in Nigeria und verdiente ein Vermögen mit dem Export von Erdnüssen nach Europa in den frühen 1900er Jahren. Als Kind begann Dangote mit dem gewinnbringenden Verkauf von Süßigkeiten ein unternehmerisches Projekt. Er schloss sein Wirtschaftsstudium an der ägyptischen Al-Azhar-Universität ab und gründete die Dangote Group. Sein Unternehmen handelte mit Zement, und dank der Beziehungen seiner Familie zur Regierung erhielt er die erforderlichen Lizenzen, um sein Unternehmen zu starten. In den nächsten Jahrzehnten arbeitete er in Brasilien und kaufte mehrere Häuser auf der ganzen Welt, auch in den USA.
In den späten 1990er Jahren kehrte Dangote in sein Heimatland Nigeria zurück. Zu dieser Zeit engagierte er sich in der Politik und unterstützte die People's Democratic Party, die die Wahlen gewann. Er konnte dann seine politischen Verbindungen nutzen, um die größte Zementfabrik der Welt zu bauen und gleichzeitig die Regierung dazu zu bringen, die Einfuhr von Zement über die nigerianischen Häfen zu begrenzen. Dangotes Zementgeschäft war in der Folge das einzige, das in Nigeria betrieben werden durfte. Er baute für 1 Milliarde Dollar eine Mine und eine Landebahn und nahm 2008 offiziell den Betrieb auf. Sein Zementunternehmen ist in 14 afrikanischen Ländern tätig.
Doch der Zement war nur der erste Teil seines Gesamtplans. Heute betreibt er eine Reihe von Unternehmen, die von der Lebensmittelverarbeitung über die Fertigung bis hin zum Frachtverkehr reichen. Er gründete die Dangote Sugar Refinery, Dangote Flour, und besitzt eine Salzmine. Seine Zuckerraffinerie ist die größte in Afrika. Etwa 70 % des Zuckers, der in Nigeria in Süßigkeiten und Getränken verwendet wird, stammt aus seiner Zuckerraffinerie. Dangote kontrolliert auch einen Großteil der nigerianischen Exporte von Kakao, Ingwer, Cashewnüssen, Sesamsamen und Baumwolle. Dangotes Unternehmen haben so viele Arbeitsplätze in Nigeria geschaffen, dass er von nigerianischen Wirtschaftsverbänden und der Regierung mit mehreren Auszeichnungen geehrt worden ist. Er wurde sogar mit dem Grand Commander of the Order of the Niger ausgezeichnet, der zweithöchsten Auszeichnung, die ein Nigerianer erhalten kann.
Dangote hat sein Geschäft und seine Vision für Nigeria auf das Öl ausgeweitet. Er möchte, dass sein Land zu einer Kraft wird, mit der in der Ölindustrie gerechnet werden muss. Mit Hilfe von Krediten nigerianischer Banken in Höhe von 3 Milliarden Dollar baute er eine Ölraffinerie im Wert von 9 Milliarden Dollar. Nigeria ist der größte Ölproduzent Afrikas, aber aufgrund veralteter Raffinerien importierte das Land den Großteil seines Öls und Treibstoffs. Das ist jetzt vorbei. Nicht mit der Raffinerie von Dangote. Sie ist die größte Ölraffinerie in Nigeria, die sich in Privatbesitz befindet.
Bevor Dangote sein Imperium aufbaute, war Afrika vor allem ein Kontinent, der Dinge exportierte. Dangote hat das drastisch geändert. Es ist ihm gelungen, seinen afrikanischen Mitbürgern den Wert der von ihrem Kontinent produzierten Güter nahe zu bringen und ihnen zu zeigen, wie der Verbleib dieser Güter auf dem Kontinent den Wohlstand vieler Menschen verbessern kann. Dangote stellt die Infrastruktur zur Verfügung, die dies möglich macht.
Grundlegend lässt sich sagen, dass Aliko Dangotes außergewöhnlicher Ehrgeiz und Geschäftssinn das Ansehen und den Wohlstand Nigerias in den Augen der Welt erhöht haben.
