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Hormone statt Botox? Das steckt hinter dem neuen Beauty-Trend

Skin-Care

Der jüngste Beauty-Trend könnte älter nicht sein: Dermatologen und Schönheitsindustrie setzen im Kampf gegen die Hautalterung neuerdings auf Östrogene und andere Hormone. Denn diese sollen nicht nur bei Wechseljahresbeschwerden helfen, sondern auch für eine straffe Haut sorgen und gegen Akne und Haarausfall wirken.

In erster Linie regeln Hormone den gesamten Stoffwechsel und haben somit nicht nur einen großen Einfluss auf Körper und Psyche, sondern auch auf Haut und Haare. Geraten sie durcheinander, also herrscht ein Mangel oder Überschuss, kann sich dies durch Falten, Trockenheit oder Unreinheiten auf der Haut abzeichnen und Haarausfall begünstigen.

Ein hoher Östrogenspiegel sorgt für eine verringerte Talgproduktion in den Poren und eine verbesserte Durchfeuchtung der Haut. Auch die Bildung von Kollagen wird durch Östrogen begünstigt, weswegen ein hoher Östrogenspiegel für eine straffere Haut sorgt.

Das Gelbkörperhormon Progesteron spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für die Haut: Ein hoher Progesteronspiegel (z.B. in der Schwangerschaft der Fall) hemmt den Abbau von Kollagen, das unsere Haut schön prall und strahlend aussehen lässt. Nimmt der Progesteronspiegel wieder ab, verschlechtert sich das Hautbild. Außerdem hat Progesteron eine gefäßstärkende Wirkung und kann somit vor Besenreisern und Krampfadern schützen.

Ab dem 40. Lebensjahr sinkt der Spiegel sämtlicher Beauty-Hormone, weswegen sich mit Hormoncremes jetzt ein neuer Trend durchgesetzt hat. Die Hormonkosmetik wird vom Arzt auf die individuellen Hautprobleme abgestimmt und von einem Apotheker angemischt. Während Produkte aus der Drogerie nur auf der Oberfläche und vorbeugend wirken dürfen, zielt die durch einen Arzt verschriebene Rezeptur auf die hormonbedingte intrinsische Hautalterung ab.

Die erbliche Überempfindlichkeit der Haarwurzel gegen das männliche Hormon Testosteron gilt auch bei Frauen als häufigste Ursache von Haarausfall (androgenetischer Haarausfall). Dabei verwandelt der Körper Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT). Sind die Haarwurzeln erblich bedingt anfällig gegenüber diesem Hormon, verkürzen sich die Haarzyklen und das Haar wächst immer dünner nach. Progesteron oder Spironolacton sollen diesem negativen Effekt entgegenwirken.

Fazit: Auf Hormoncremes aus der Drogerie oder dem Internet sollte niemand vertrauen. Und auch ein seriöser Arzt wird keine Hormone zum rein kosmetischen Zweck verschreiben. Vielmehr sollten sie nur einen positiven Mitnahmeeffekt haben, der nebenbei eben auch optischen Alterserscheinungen entgegenwirkt.

(hk/spot)

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