Bereits am 11. November wurde das Honor V10 in China vorgestellt und knapp einen Monat darauf feierte die internationale Version des Gerätes als Honor View 10 für den restlichen Markt seine Premiere. Die Chinesen verstehen es immer wieder ansprechende Hardware in eine schöne Hülle zu verpacken – bis auf den Fauxpas bei den hervorstehenden Kameras, aber dazu später mehr im Review.
Honor als Tochter-Unternehmen von Huawei schafft es einmal mehr, einen günstigen Preis anzubieten wie schon bereits bei einem der Vorgänger wie dem Honor 9. Bei diesem war das Interesse noch ziemlich groß, aber beim View 10 hatte ich das Gefühl, dass es mal kurz einfach nur nebenbei vorgestellt wurde.
Dank der freundlichen Unterstützung von Tradingshenzhen, die mir das Gerät zu Verfügung gestellt haben, kann ich euch das Review liefern. Knüpft es wieder an den Erfolg des Honor 8 an, trotz einiger Markel. Dies und noch mehr erfahrt Ihr in unserem Testbericht.
Während der Vorgänger Honor 9 noch in einem weißen umweltfreundlichen Karton kam, hat Huawei bei der Verpackung des Honor View 10 wieder auf einen dunkelblauen Karton gesetzt.
Auf der Frontseite wurde der silberne Schriftzug „V10 View“ eingestanzt. Ein kleiner Auszug der technischen Ausstattung befindet auf dem Boden der Verpackung. Im Bezug auf das mitgelieferte Zubehör beschränkt sich Huawei auf das Nötigste: Das Smartphone, ein USB-Kabel vom Typ-C, ein Lade-Adapter für China, ein Sim Eject Tool zum Öffnen der SIM-Klappe und eine gedruckte Garantiekarte. Auch die Kurzanleitung auf Chinesisch ist wieder mit dabei. Als Dreingabe gibt es diesmal eine Silikonhülle, um das gläserne Smartphone angemessen vor Beschädigungen zu schützen.
Auf der Frontseite befindet sich das 5,99 große FullHD+ FullView-Display, welches fast die kompletten Vorderseite einnimmt. Unterhalb des Displays sitzt dieses Mal der Fingerabdrucksensor, welcher sehr zügig reagiert und in 10 von 10 Versuchen das Telefon direkt entsperrt hat. Wobei ich erwähnen muss, dass die Fingerabdrucksensoren bei Huawei/Honor immer recht schnell waren, da könnten sich gewisse Südkoreaner eine dicke Scheibe abschneiden. Genauso wie beim teureren Schwestermodell Mate 10 Pro kommt als Schutz vor lästigen Fingerabdrücken und Kratzer Corning Gorilla 5 Glas zum Einsatz. Auf der oberen Seite des Displays sitzen die üblichen Sensoren für Annäherung und Helligkeit. Für die Selfi-Fans unter euch verbaut Huawei eine 13-Megapixel-Kamera und diesmal haben die Chinesen auf einen Frontblitz verzichtet. Stattdessen wird das Display als Ersatz genutzt. Neben der Frontkamera befindet sich eine dezente sowie mehrfarbige Status-LED. Bis auf den Fingerabdrucksensor findet sich unterhalb des Displays nichts, hier setzt Honor wieder mal auf Onscreen-Buttons, was mich als Fan dieser sehr freut.
Auf der Kopfseite des Gehäuses befindet sich wieder ein IR-Blaster zur Steuerung von TV-Geräten, Klimaanlagen oder Fernauslöser für DSRL-Kameras aus dem Hause Canon sowie Nikon. Direkt auf der gegenüberliegenden Seite sitzt eines der beiden Mikrofone für die Geräuschunterdrückung bei Telefonaten.
Auf der rechten Seite des Gerätes befinden sich der Lautstärkeregler, sowie der Powerbutton. Die Knöpfe bestehen, wie der Rahmen des Gerätes, aus hochwertigen Aluminium. Sie besitzen einen hervorragenden Druckpunkt und sind fest im Gehäuse verbaut. Ein Wackeln oder ähnliches konnte ich bei unserem Testgerät nicht feststellen. Außerdem sitzt die SIM-Klappe auf der linken Seite, die Zwei SIM-Karte im Nano-Format oder eine SIM-Karte und eine microSD-Karte aufnimmt – kurzum, es kommt ein Hybrid-Slot zum Einsatz. Sonst findet man nichts mehr auf der linken Seite. Damit es auch keine Probleme mit dem Empfang gibt, sind links und rechts im Metallrahmen zwei Unterbrechungsstreifen aus Kunststoff eingearbeitet.
Auf der unteren Seite des Gehäuse befindet sich der USB-Typ-C-Anschluss, welcher mittlerweile (Gott sei Dank) zum Standard gehört. Jedoch entpuppt sich dieser als kleine Mogelpackung: Rein physisch handelt es sich zwar um einen Anschluss nach dem USB-Typ-C-Standard, aber nicht bei der Übertragungsgeschwindigkeit. Hier setzt Huawei auf den USB-2.0-Standard für Ladestrom und Datenübertragung. Rechts vom USB-Port befindet sich der Mono-Lautsprecher, der idealerweise auf der unteren Seite verbaut ist, womit der Ton direkt auf den Nutzer gestrahlt wird, wenn das Gerät auf dem Tisch liegt. Rechts vom Lautsprecher befindet sich noch das zweite Mikrofon. Links befindet sich glücklicherweise noch die 3,5-mm-Audiobuchse für Kopfhörer, welche der Mutterkonzern Huawei bei seinem eigenen High-End-Modell Mate 10 Pro gestrichen hat. Neben der Aussparung und der 3,5-mm-Audiobuchse befinden sich wie schon oberhalb der Knöpfe und SIM-Klappe links und rechts zwei Unterbrechungsstreifen aus Kunststoff.
Auf der Rückseite befindet sich die Kamera mit zwei Sensoren nebst Objektiven, die mit einer Auflösung von 20 Megapixel und 16 Megapixel nebst einer Blende von f/1.8 aufwarten können. Anders als beim Honor 9 verzichtet Honor bei dem View 10 auf einen Laser-Autofokus und vertraut stattdessen auf die neue NPU. Rechts neben den Kameras befindet sich noch das Single-LED-Blitzlicht, wo beim Vorgänger noch ein zweifarbiges LED-Blitzlicht zum Einsatz kam. Zudem stehen die Kameras gut 2,2 mm aus dem Gehäuse heraus, was ein wenig enttäuschend ist. Gerade mit dem Honor 9 hatte Honor/Huawei gezeigt, dass es auch anders geht und die Kamera(s) sich im Gehäuse versenken lassen.
Warum zum Teufel Honor diese schöne Tradition beim View 10 nicht fortgesetzt hat, ist mir ein Rätsel. Beide haben eine nahezu identische Gehäusedicke und das View 10 hat zudem noch einen größeren Akku. Sehr schade meiner Meinung nach. Für wen das ein Dorn im Auge ist, empfehle ich eine Schutzhülle oder einen Bumper zu verwenden. Unterhalb der Kameras findet man noch Honor Logo. Oberhalb der Kamera und unterhalb des Logos befinden sich zwei Unterbrechungsstreifen aus Kunststoff. Die Rückseite besteht aus hochwertigen Aluminium, was einen hochwertigen Eindruck vermittelt. Zudem es den Vorteil hat, dass es nicht so glatt wie sein Vorgänger Honor 9 ist und damit nicht so leicht aus der Hand rutscht. Bei meinem schwarzen Modell werden leider nach wie vor ein paar Fingerabdrücke angezogen, allerdings ist es nicht mehr so schlimm wie mit dem Vorgänger-Modell. Wer sich auf die Suche nach Spaltmaßen oder nach knarzenden Stellen im Gehäuse begibt, der sucht zum Glück vergeblich. Insgesamt liegt das Honor View 10 sehr gut in der Hand fühlt sich auch sehr edel an. Es ist hochwertig verarbeitet und kommt mit viel Liebe zum Detail.
Auf der Front befindet sich das 5.99 Zoll große FullHD+ IPS Panel im 18:9 mit dem Namen „FullView“ aus der japanischen Displayschmiede JDI. Dadurch ergibt sich eine scharfe Pixeldichte von 403ppi. Dementsprechend ist das Display kristallklar und gestochen scharf. Selbst dem genaueren Hinschauen lassen sich keine einzele Pixel oder Ausfransungen an den Buchstaben erkennen. Das von JDI hergestellte Panel soll laut einigen Berichte im chinesischen Forum 96 Prozent NTSC Farbraum abdecken, leider kann ich das auf Grund das fehlendes Labors nicht selbst testen und muss somit dem Berichten erstmal glauben schenken. Bei der Displayfertigung wurde das Display optisch laminiert wodurch die Reflexionen von vorne und auch von der Seite gering sind, dadurch ist die Ablesbarkeit von der Seite sowohl auch von unten hervorragend.
Im Gegensatz zum Honor, welches im ausgeschalteten Zustand extrem dünne Ränder hatte, die sich beim eingeschalteten Display als optische Täuschung herausstellten, hat es Honor beim V10 geschafft, dass die Ränder diesmal wirklich dünn sind, was sicherlich auch am 18:9 Display liegt. Dadurch wird das Display etwas länger und die Displayränder etwas dünner. Im Gegensatz zum teuren Mate 10 Pro sind die Ecken des Display runder. Die gute Farbdarstellung und der gute Kontrast liegen auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Das Display ist im Vergleich zur Honor 8 etwas mehr gesättigter, wodurch die Bilder und Video kräftiger aussehen. Das Honor 8 hatte noch DCI-P3-Standward, welches 25 Prozent mehr vom sichtbaren Farbspektrum im roten Bereich darstellen kann. Ob das V10 dieses ebenfalls hat, kann ich leider nicht herausfinden. Ich habe keine Informationen dazu gefunden.
Ab Werk ist das Display etwas wärmer eingestellt, jedoch lässt sich die Farbtempartur in den Einstellung nach persönlichen Geschmack einstellen. Wer häufig auf dem Honor v10 liest, kann hierfür den Lesemodus verwenden. Dieser reduziert den Blaulichtanteil drastisch und so werden die Augen geschont. Der automatische Kontrast reguliert das Display entsprechend der Umgebungshelligkeit.
Im Alltag funktioniert die automatische Regelung auch sehr gut, leider fehlt die Einstellungsmöglichkeit für die Farbstättigung. Die automatische Helligkeitsregelung funktioniert soweit, jedoch musste ich oftmals nochmal manuell nachjustieren und das Display heller machen.
Unter der äußerst schicken Hülle werkelt ein hauseigene HiSilicon Kirin 970 mit acht Kernen. Die Acht Kerne bestehen aus Cortex A52 und Cortex A72 Kernen. Diese arbeiten dabei jeweils im Big.LITTLE Prinzip als Quad mit 1.8 Ghz und 2.4 Ghz abwechselnd. Der Kirin bringt somit bis zum 20 Prozent mehr Leistung und trotzdem fällt der Energieverbrauch um bis zu 20 Prozent geringer gegenüber dem Vorgänger aus. Beim Honor 8 kam erstmal ein kleiner Coprozessor i5 zum Einsatz, der sich um Sensorik und die Bereitschaftsaufgaben kümmert. Mit Coprozessor i7 im Kirin 970 führt Huawei bzw Hilisilicon das Konzept fort und wird auch ständig weiterentwickelt.
Hier ein kleiner Vergleich zwischen den Vorgängern Kirin und dem Aktuellen. Da kann man den Sprung von Kirin 935 auf Kirin 970 deutlich sichtbar und spürbar ist. Der Unterschied zwischen 960 und 970 ist im Geekbench minimal und im Antutu ist interesantweise größe aber im Alltag spürt man nichts davon. Sprich wir sind im Moment an engem Leisungspunkt angekommen, wo es kaum spürbar Unterschiede zwischen Vorgänger und Nachfolger gibt.
Das eigentliche Interessante am Kirin 970 ist „Neural Processing Unit“ kurz NPU. Dabei handelt es sich um eigenständige Recheneinheit , die einzig und alleine für den Bereich künstliche Intelligenz „KI/AI“ genutzt wird. Die NPU könnte theoretische für verschiedene Einsatzgebiete verwendet werden. Zurzeit verwendet Honor/Huawei für die Objekterkennung für Bildern wie etwa in der Kamera App. Die NPU erkennt dabei die dargestellten Objekte und passt dann dementsprechend die Fotoautomatik an. Ähnlich wie Google mit Google Fotos, die auch AI/KI in der Suche nutzen, könnte auch die NPU das Objekt auf dem Bild, wie etwa Hund, Katze oder eine Person, erkennen. Mit dem kleinen unterschied, dass dies alles lokal auf dem Smartphones passiert. Zumindest theoretisch, allerdings wird seitens Huawei nur für Objekterkennung bei Fotografieren genutzt.
Zudem muss die NPU per Big Data und Maschine Learing im Vorfeld trainiert werden, um diese Fähigkeit zu erhalten. Auf der Kirin970 Vorstellung wurde eine Entwicklerplatine mit dem Kirin970 und einer Dualkamera ausgerüstet. Die Platine wurde dabei auf ein Tablet ausgerichtet, das verschiedene Bilder darstellte, die die NPU erkennen sollte. Die erkannten Gegenstände wurden dann auf einen großen Fernseher mit Namen dargestellt. Sogar teilweise vor die Linse geschobene Objekte wurden mit hoher Trefferquote erkannt, darunter verschiedene Lebensmittel, Hände und Autos. Lediglich die Rückseite eines iPhone 7 Plus wurde als Toilette erkannt. Ob das ein Fehler seitens der „cleveren“ NPU war ?! Das kann uns nur die NPU verraten. In Verbindung mit einer Cloud Verbindung könnte in Zukunft ein Netzwerk aus zigtausenden, in Smartphones verbauten NPUs, dieses Maschine Learing fortführen, um so die NPU-Fähigkeiten im Laufe der Zeit stetig zu verbessern.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=WnRyheXHHY4
Interessanterweise schlägt die NPU die CPU bei Leistung und Verbrauch. Die Verarbeitung der Informationen auf der NPU gehen wesentlich schneller als mit CPU oder GPU, zum anderen ist der Vorgang auf diese Weise viel energieeffizienter. Im Vergleich zur Berechnung auf der CPU steigt die Leistung um den Faktor 25, während der Energieverbrauch um den Faktor 50 gesenkt wird. Huawei demonstierte auf dem Event, die Rechnenleistung anhand einer Android programmierten App, die Objekte auf den Bildern erkennen sollte, die interssanterweise nicht notwenidgerweise richtig sein müssen. Im konkreten Fall wurden fünf potenzielle Ergebnisse für jedes gescannte Bild genannt. Die NPU schlägt im Vergleich die CPU mit 32 zu FPS. Huawei gibt eine Rechenleistung von 1.92 FTLOPS bei halber Genauigkeit (FP16) an.
Quelle : https://www.youtube.com/watch?v=5KuYvkH90mE
In puncto Grafikeinheit setzen die Chinesen auf eine Mali-G72, die zweite Generation der Bitfrost-Architektur von ARM, die eine bis zu 40 Prozent höherer Leistung als die Mali-G71, auf Basis der ersten Bifrost-Architektur, bieten soll. Nur beim Wechsel von der ersten auf der zweite Generation belässt es Huawei nicht, denn die Chinesen verbaut mit der MP12 (12 GPU Kerne) statt MP8-Veriante mit „nur“ 8 Kerne. Huawei verspricht damit 50 Prozent mehr Recheneinheit. Damit es mit dem flüssigen Multitasking klappt, setzen die Chinesen hier von Honor auf einen anständig dimensionierten Arbeiterspeicher von 4 GB LPDDR4X. Im Honor 8 kommt noch langsamer EMMC5.1 Speicher zum Einsatz, beim V10 hat Honor mit schnellem UFS2.1 Speicher nachgebessert. Falls der Speicher mit statten 128 GB doch mal knapp werden sollte, lässt sich der Speicher mittels MicroSD um bis 256 GB erweitern.
Hier sieht man schön, dass Huawei beim Grafikeinheit in der Vergangenheit dazu gelernt hat
Wo es noch beim Honor 8 mit den ersten Firmwares leicht geruckelt hat, wurde beim Honor V10 nachgebessert und optimiert, da bei den ersten getesteten Spiele oder leistungshungrigen Apps keine Probleme auftraten. Es scheint mir so als hätte Huawei dieses mal ein bessere Symbiose zwischen Hard und Software gefunden und aus den Fehler der Vergangenheit gelernt. Nach den Tests zeigt sich die Hardware-Kombo als ungemein flüssig. Kurze Pausen, Wartezeiten beim öffnen von Apps, eine zuckelnde Oberfläche ? Nix davon habe ich während meines Testzeitraum feststellen können. In den Tagen die ich das Honor v10 nun genutzt habe, konnte ich über die Leistung nicht im geringsten klagen. Im Praxiseinsatz zeigt das Honor V10 eine hervorragende Spieleleistung – Anspruchsvolle Games wie Asphalt 8, Need for Speed oder RealRacing liefen flüssig und ohne Lags oder Framedrops. Nach einer Stunde erhitzt sich das Honor V10 lediglich auf 40 Grad, dies ist zwar spürbar aber nicht weiter störend.
Und hier noch etwas Ingieneurporno :
Der Lautsprecher des Honor V10 ist laut, zum Beispiel 22 Prozent lauter als noch der Vorgänger Honor 8 und hat auch etwas mehr Bass. Bei höchster Lautstärke bleibt der Klang insgesamt klar, aber bei ca 95 Prozent wirkt es höhenbetonter. Im Gegensatz zum teuren Mate 10 Pro, setzt man beim V10 nur auf einen Mono-Lautsprecher. Suboptimal ist die Position des Lautsprechers, da dieser recht schnell beim Spielen eines Games oder beim Video schauen verdeckt wird. Hat man beim Honor 8 noch auf DTS-Sound gesetzt, muss man beim V10 leider drauf verzichten.
Dieses Mal bekommt das V10 ein anpassbaren Equalizer verpasst, was noch beim Honor 8 fehlte. Trotzdem fehlenden DTS hat Honor sich nicht nehmen lassen, einen hochwertigen Soundchip mit 32Bit bei 384 Khz HD Audio und „AI Geräuschunterdrückung“ (AI Noise Reduction) zu verbauen. Die 32bit sind durchaus hörbar bzw unterscheidbar aber mit der AI Geräuschunterdrückung tut ich mir schwer, denn ich höre kein Unterschied. Manchmal hab ich den Eindruck dass Honor sich nicht entscheiden kann und genau die Features entfernt die es noch beim Vorgänger gab.
Die Sprachqualität ist angenehm klar und die Lautstärke der Ohrmuschel ist ausreichend laut, fast schon zu laut. Störgeräusche während eines Telefonat gab es zu keinem Zeitpunkt. Mein Telefonpartner konnte mich laut und deutlich hören und verstehen. Die Geräuschunterdrückung hat ebenfalls hervorragend funktioniert.
Bei den Kommunkationsschnittstellen lässt sich Huawei dieses mal nicht lumpen und baut so ziemlich fast das Neuste, was dem aktuellen Stand der Technik entspricht und vor allem für ein obere Mittelklasse Smartphone lobenswert ist. Zunächst werden zahlreiche Handynetze unterstützt: Vier Frequenzen im GSM-Standard, acht für UMTS-Netze und 7 wenn man über LTE surft. Wirklich blöd ist, dass auch die Chinaversion des Honor V10 wieder nur bedingt weltweit LTE-tauglich ist. Vor allem in Deutschland wird das fehlende LTE Band 20 vermisst werden. Lediglich Kunden von o2 und Vodafone müssen sich damit abfinden. Der mobile Empfang über LTE oder H+ klappt problemlos.
Als weltweiter Kommunkationsausrüster darf beim Huawei Honor V10 VoLTE und WifiCalling nicht fehlen. Noch ein weiter Vorteil wenn die SoC Produktion in eigener Hand ist, man kann neue Features miteinbauen wie etwa LTE auf beiden Simkartenslots. Dazu gehört auch das V10 (neben Mate 10 Pro) welches LTE auf beiden Simkartenslots kann. Es funktioniert sogar erstauntlich gut, ich war positiv überrascht. Damit könnte man das fehlende Band20 mit einer Telekomkarte kompensieren. So rein theoretisch.. ;)
Es kommt wieder ein Dualband-fähige WLAN-Modul nach WLAN-Standards 801.11 a/b/g/n bis hin zum schnelleren ac-Standard zum Einsatz. Damit sollte theoretisch eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis 1.5 Gigabit pro Sekunde möglich sein. Ich schaffe mit meinen Router, welcher auch WLAN-ac unterstützt, knappe 900 Mbits. Theorie und Wirklichkeit sind immer leider zwei verschiedene Dinge. Außerdem unterstützt das Modul auch Micracast, DLNA und Wifi-Direct. Im Bereich Bluetooth setzen die Chinesen auf den Bluetooth 4.2 Standard wo wir dann fast beim Neusten wären.
A-GPS Modul hat einen GPS-Fix nach etwa 2 Sekunde. Selbst wenn man durch den Tunnel fährt, findet es schnell wieder die Satelliten. Bei der Navigation quer durchs Land gab es auch keine Probleme und ich wurde stets zum gewünschten Ort navigiert.
Beim Honor V10 setzen die Chinesen auf einen ordentlichen großen 3750mA Akku und unterstützt Huawei’s Schnellladetechnik. Das mitgelieferte Ladegerät liefert konstant 4.5A bei 5 Volt und innerhalb von 36 Minuten hat das Honor V10 wieder 50 Prozent erreicht. Nach einer Stunde und 45 Minuten ist das Huawei Honor V10 dann vollständig aufgeladen. Mit meinen Anker Powerport mit PowerIQ Technologie lädt es in 1Stunden und 25 Minuten voll.
Laut dem PC Markt kommt das V10 auf 5 Stunden und 36 Minuten, was sich für 3750mA großen Akku recht mager anhört, allerdings sollte man sich immer vor Augen halten dass es sich nur um synthetische Test handelt. Wie sieht es jetzt im Alltag aus ? Nun im Alltag kam ich mit dem Honor V10 auf gute 12-14 Stunden mit einer Display On Time von 4-5 Stunden bei meiner Hardcore Nutzung. Wenn ich mal das V10 weniger genutzt habe, kam ich auf 1 Tag und 9-10 Stunden mit einer Display On Time von 4-4:30 Stunden, was beides ein sehr guter Wert sind.
Wenn es Abends mal später wird, dann kann der Stormsparmodus oder der Ultra Stormsparmodus aktivieren werden und somit auch die Akkulaufzeit etwas verlängern. Mit eigenen Features war Huawei mit EMUI Stock Android immer recht weit voraus und so auch bei den Akku Einstellungsmöglichkeiten.
Im Akkumanager lässt sich die Energieverbrauch der einzeln Apps beeinflussen, die CPU/GUP Leistung runterschrauben und der UltraStormsparmodus aktivieren. Mit dem Modus lässt sich die Displayauflösung von FullHD+ auf HD skalieren, damit man noch etwas Energie spart.
Die Hauptkamera des Honor V10 nimmt Fotos mit bis 20 Megapixel auf. Die Dual-Kamera besteht aus einem 16 Megapix RGB- Sensor und einem Monochrom mit 20 Megapixel. Dazu verfügt es über eine F/1.8 Blende. Bei Dunkelheit oder schlecht Lichtverhältnisse sorgt der einfarbige LED-Blitz für Abhilfe. Leider konnte ich keine genaueren Infos zu verbauten Sony Sensor finden, nicht mal im China Forum von Honor/Huawei, wo ich eigentlich immer meine Infos finde. Allerdings vermute ich mal,, dass es sich beim 16 Megapixel Sensor um den IMX398, mit einer Pixelgröße von 1.12 µm, handelt. Beim Monochrom Sensor handelt es sich um den IMX350 mit einer Pixelgröße von 1.00 µm, der schon beim Honor 8 und Mate 10 Pro zum Einsatz kommt.
Was ich noch beim Honor 8 kritisiert hatte, trotz Monochrom Sensor wurde nur der Monochromfilter genutzt. Beim Honor V10 haben die Chinesen dazu gelernt, es gibt endlich einen richtigen Monochrom Modus der auch den Monochrom Sensor nutzt. Auch beim V10 vermute ich, dass der Monochrom-Sensor den RGB-Sensoren bei schlechten, bei dunkeln Lichtverhältnissen und natürlich beim Tiefenschärfe unterstützt. Das V10, sowie das Mate 10 Pro profitieren von den zwei Kameras, indem man die Fotos nachträglich refokussieren kann, also die Tiefenschärf dazu nutzt, um bei einem Bild verschiedene Motive in den Vordergrund rücken kann. Die Tiefenschärfe des Honor V10 mit nur ein festen Linse und Blende kommt der Tiefenschärfe meiner Canon 80D oder 5D Mark IV mit Wechselobjektive schon verdammt nahe. Neben dem Bokeh-Effekt, geht Honor einen ähnlichen Weg wie Apple mit den iPhone 7 oder 8 Plus, durch den zweiten Sensor mit etwas größerer Brennweite lässt sich das Motiv näher ranholen, somit „verlustfrei“ 2x zoomen.
Dank des PDAF klappt es der Fokussierung zügig und zuverlässig. Sowie schon beim Honor 8 muss man auch beim Honor V10 auf einen optischen Bildstabilisator verzichten, was ein wenig Schade ist, da man noch ein einiges mehr aus den Kameras herausholen könnte. Beim Tageslicht sind die detailreich und scharf. Bei schlecht Lichtverhältnisse nimmt das Farbrauschen deutlich zu. Jedoch wenn man eine Stativ und eine Smartphonehalterung verwendet, lassen sich durchaus sehr schöne Bilder bei Dunkelheit machen, was mich allerdings nicht verwundert da der Vorgänger Honor 8 in der Disziplin positiv aufgefallen war. Im Vergleich zum Honor 8 wirken die Farbe der aufgenommenen Bilder doch merklich Farbreicher und es ist mehr Kontrast vorhanden.
Guten Lichtbedienungen:
In voller Auflösung –> https://photos.app.goo.gl/FFAwAhEQROaGYyJD2
Bokehmodus :
In voller Auflösung –> https://photos.app.goo.gl/H03IddQsKMyHO54B2
Monochrom :
In Voller Auflösung –> https://photos.app.goo.gl/BeV8ByMp673qzK6n2
Panorama :
In Voller Auflösung –> https://photos.app.goo.gl/tCSH9tRMBFjT4i3w1
Nachtaufnahmen :
In Voller Auflösung –> https://photos.app.goo.gl/H03IddQsKMyHO54B2
Neben den FullHD und HD beherrscht das Honor V10 Slow Motion-Aufnahmen mit 120 fps und Zeitraffen. Auf 4K muss man muss dieses Mal nicht verzichten, allerdings ist das Filmmétier nichts Huawei/Honor stärke. Bei den Videos fehlt es an Kontraste, Farbtiefe und der Fokus pumpt ständig nach. Bei der Kamera-App handelt es sich um die Gleich mit wie beim Mate 10 Pro , mit Monochrom Modus und mit einen Food-Modus. Die App ist recht einfach und verständlich aufgebaut, bietet viele Modi zb Panorama, HDR, Nachtaufnahme, Lichtmalerei, Online-Übersetzung, Objektiverkennung,3D-Panaramafoto und einen AR-Objektiv (Modus) .
Beim AR-Objektiv dachte ich anfangs, die NPU wird das Objekt erkennen und zuordnen, dem ist leider nicht so. Es ist lediglich wie beim iPhone X solche Animoji oder wie bei Snapchat die Masken. Schade, wer’s braucht ?! Hier hätte ich mir in der Tat einen Modus gewünscht, der das Objekt erkennt, zuordnet und Tipps im manuellen Modus gibt. So können Fotografieanfänger problemlos das Fotografie erlernen. Nicht falsch verstehen, NPU wird teilweise auch im Automatik genutzt und der entsprechende Szene anpasst.
Wer sich nicht auf die Automatik verlassen oder mehr aus der Kamera herausholen möchte, für den gibt es einen manuellen Modus. Im Gegensatz zur Xiaomi Kamera-App bietet der manuellen Modus viele Einstellungsmöglichkeit wie etwas die Belichtungszeit, manuellen Fokus und manuellen Weißabgleich. Neu ist auch professioneller Video Modus, in dem fast den gleichen Einstellungen wie im manuellen Modus. Nur auf Belichtungszeit muss man verzichten.
Honor ist einer der wenigen Hersteller die eine relativ aktuelle Firmware auf ihre Smartphones nach dem Release ausliefern, denke ich zb an das Razr Phone welches mit Android 7.1 ausgeliefert wird. Das V10 kommt direkt mit Android 8.0, Alias Oreo und mit der neusten hauseigenen Oberfläche „Emui“ in der Version 8.0. Honor/Huawei hat die Versionsnummer an die Android-Version angepasst. Darüber hinaus hat Honor bewiesen, dass die Chinesen in der Lage sind, die eigene Software-Features mit einen gewissen Mehrwert im Gerät zu integrieren, wie schon damals beim Honor 8. Seit dem Honor 7 muss ich mich hier ganz klar als Fan von EMUI outen.
Einrichtung
So zum Beispiel die bessere Rechteverwaltung als zB unter Android Stock Rom oder der oben bereits erwähnten Energieverwaltung. Außerdem gibt es unter EMUI auch viele nützliche Gemmicks, wie die Möglichkeit Wlan+ zu nutzen, womit sich bei schlechter mobilen Internet automatisch das Wlan verbindet. Die Bloatware lässt sich vollständig deinstallieren und zum Beispiel die Nutzung des Fingerabdrucksensor ist hervoragend. Auch unter EMUI 8.0 zieht Honor zum Teil ihr Motto „Wir brauche keine App-Übersicht“ wieder durch. Wobei ich nach wie vor sagen muss, dass ich nicht wirklich der Freund davon bin. Von Haus aus ist kein App-Drawer aktiviert. Ein wenig in den Einstellungen versteckt, lässt sich der App-Drawer aktivieren. Hier kommt der größte Vorteil seitens Android – die Freiheit (fast) alles anzupassen. Emui schränkt es hier blöderweise ein wenig ein, Dies ist auch ein Grund warum ich bei all meinen Geräten den Nova Launcher nutze. Zusammen mit der integrierten Remote und dem Infrarot-Sender lässt sich das Honor V10 als Universalfernbedienung nutzen, was ich persönlich sehr praktisch finde und ich hab es auch sehr häufig genutzt. Zudem ist EMUI optisch sehr ansprechend und wurde meiner Meinung nach mit viel Liebe zum Detail gestaltet.
Emui Rundgang
Kleiner Nachteil – Standardmäßig gibt es bei der China kein Google Play Store und Google Dienste, allerdings installieren viele Import-Shops und auch Tradingshenhzen den Play Store sowie auch den Google Dienste vor. Um die Huawei Dienste nutzen zu können, braucht eine Chinesische Nummer oder Emailadresse. Unter der China Rom oder auch Xiaomi.eu funktionieren Now On Tap und Smartlock nicht richtig bis gar nicht. Wie ich es schon von meinen Honor 8 gewöhnt bin, läuft auch EMIUI auf dem Honor V10 flüssig und Ruckler sucht man vergeblich. Beim Thema Sicherheitpatch nimmt es Huwai nicht mehr so genau, da die letzte Sicherheitspatch von Januar ist. Ich hoffe dass Honor nachbessert.
Das Honor V10 ist meiner Meinung ein guter Nachfolger des Honor 8, es bietet ein schönes Design mit hervorragender Verarbeitung, die Performance kann sich sehen lassen und EMUI läuft flüssig, zudem gibt es noch sinnvolle Features, die ich mir auch von anderen Hersteller wünschen würde. Es hat ein schönes und gutes 18:9 Display. Der Akku ist groß genug um im Verbindung mit dem stormsparenden Kirin 970 gut über den Tag zu kommen.
Die zwei einzigen Kritikpunkt, die ich sehe ist dass die Hauptkamera durch die fehlenden Leica-Kooperation nicht ihr gesamtes Potential ausschöpft und die fehlende Aktualität bei der Sicherheitspatch. Nichtsdestotrotz werden die Fotos richtig schön und sind mehr als ausreichend für die meisten Nutzer. Dank der zweiten Kamera kann man in Sachen Tiefenschärfe Effekte seiner Kreativität freien lauflassen. Mit einem optischen Bildstabilisator könnte man noch mehr aus den Kamera herausholen aber vielleicht ringt sich Honor beim V11 mal endlich durch um einen OIS zu integrieren.