Während wir uns in Europa wohl noch bis Ende des Monats gedulden müssen, ist das Honor 9 in China bereits vorgestellt worden. Die Ausstattung entspricht im Wesentlichen dem Huawei P10, mit einer Unverbindlichen Preisempfehlung von umgerechnet 300 Euro ist es aber nur halb so teuer.
Huaweis Lifestyle-Marke Honor hält auch in diesem Jahr an der Strategie fest, das Huawei-Portfolio um ähnlich ausgestattete, aber oft deutlich günstigere Geräte zu erweitern. So ist das Honor 9 nun technisch das Äquivalent zum Huawei P10, das im Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt worden war. High-End-Ambitionen also, und das bedeutet: Wie in allen jüngeren Flaggschiffen des Unternehmens kommt der Kirin 960 64bit-SoC des hauseigenen Halbleiter-Fabrikanten HiSilicon zum Einsatz, der sich aus vier ARM Cortex A53- und vier Cortex A73-Kernen zusammensetzt.
Dem potenten SoC, der kürzlich in unserer Review des Honor 8 Pro seine Fähigkeiten abermals demonstrieren durfte, stehen je nach Version vier oder sechs Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite. Die bis zu 128 GB interner Speicher lassen sich per MicroSD-Karte erweitern, außerdem sind Hi-Fi-Audiochip, ein USB Typ C- und 3.5 Millimeter Klinkenanschluss ebenso mit an Bord wie NFC, Bluetooth 4.2, Wi-FI 802.11 ac, GPS und LTE – die chinesische Variante dürfte kein LTE Band 20 unterstützen, man sollte sich also bis zum offiziellen Deutschland-Release gedulden und dann ein paar Euro mehr investieren.
Von dem erfolgreichen Vorgänger hat man die Glasrückseite übernommen, die nun zu den Seiten hin leicht abgerundet ist und in einen Metallrahmen übergeht. Während sie damit mehr an ein Galaxy S7, denn an ein Huawei-Modell erinnert, weckt die Front wieder P10-Vibes. Neben dem Full HD LTPS-Display mit einer Diagonalen von 5.15 Zoll findet sich dort auch der Fingerabdrucksensor. Der ist also ebenfalls auf die Front gewandert, was ich persönlich ziemlich schade finde – ebenso wie den Umstand, dass ober- und unterhalb des Displays reichlich Platz ist, kein Vergleich zum kompakten Auftreten des LG G6.
Das Smartphone wird neben dem klassischen Honor-Blau auch in Gold, Silber und Schwarz erscheinen und stellt dem Full HD-Display einen 3200mAh-Akku beiseite, der in dem 7.45 Millimeter dünnen Smartphone unterkommt und über den Typ C-Anschluss aufgeladen werden kann.
Wenig überraschend liegt EMUI in Version 5.1 über der Android Nougat-Oberfläche und abermals kommt eine Dual-Cam zum Einsatz. Zwar bleiben der Leica-Schriftzug und einige Kamera-Features den höherpreisigen Modellen vorbehalten, doch verspricht das Setup aus einem 20 Megapixel und einem 12 Megapixel-Sensor zusammen mit der F/2.2-Blende dennoch ordentliche Bilder. PDAF, LED-Flash und HDR-Unterstützung sind ebenfalls mit an Bord, auf der Front findet sich eine weitere 8 Megapixel-Kamera mit f/2.0-Blende.
In China wird das Honor 9 in der 64GB/4GB-Variante umgerechnet rund 300 Euro kosten und unterbietet damit das vergleichbar ausgestattete Huawei P10 deutlich. In Europa wird das Honor 9 aller Voraussicht nach erneut etwas mehr kosten (das Honor 8 kam hier mit einer Unverbindlichen Preisempfehlung von 399 Euro in den Handel) und wohl auch erst zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt werden. Honor hat für den 27. Juni nach Berlin geladen, wo auch wir vor Ort sein und aller Wahrscheinlichkeit nach dem erneuten Honor 9-Release beiwohnen werden. Zum Abschluss noch einmal die chinesischen Varianten im Überblick:
Honor 9 (64GB + 4GB): 2299 Yuan (301 Euro)
Honor 9 (64GB + 6GB): 2699 Yuan (353 Euro)
Honor 9 (128GB + 6GB: 2999 Yuan (393 Euro)