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Hongkong: Todessturz eines waghalsigen "Rooftoppers"

Remi Lucidi (30) aus Montpellier (Frankreich) galt als einer der bekanntesten "Rooftoppers" der Welt. Er kletterte auf Hochhäuser in Dubai und Bangkok, auf Brücken in Lissabon, auf Schlote in Frankreich, auf Strommasten in Bulgarien. Dort oben fotografierte er sich, postete seine schwindelerregenden Selfies unter dem Namen "Remi Enigma" im Internet. Seine Fans feierten den Extrem-Kletterer für seinen Mut.

Auch auf den Dächern von Paris posierte der 30-Jährige bereits für Fotos.

Sein letzter Eintrag bei Instagram ist eine Woche alt: Die Skyline von Hongkong bei Nacht, Lucidi hatte sich dort für 14 Tage in ein Hostel eingebucht.

Am Donnerstag betrat er um 18 Uhr die Lobby des "Tregunter Path 3", 68 Stockwerke und 327 Meter hoch, einst das höchste Wohngebäude der Welt. Er wolle einen Freund im 40. Stock besuchen, erzählte er dem Mann am Empfang, und während dieser den Besucher noch anmelden wollte, war Lucidi schon im Aufzug verschwunden.

Remi war stets auf der Suche nach dem großen Nervenkitzel.

Remi Lucidi ist bei einem Foto-Versuch tödlich verunglückt.

"Remi Enigma" stürzte am Samstag in den Tod. Aber wer war der 30-Jährige eigentlich?

Bilder einer Überwachungskamera zeigen, wie der Kletterer in der 49. Etage ausstieg, von dort die Treppe nach oben nahm. Sicherheitsleute, die ihm folgten, fanden die Luke zum Dach des Wolkenkratzers aufgebrochen vor.

Um 19.38 Uhr klopfte der Kletterer von außen an das Fenster eines Penthouse im 68. Stock – offenbar in Not. Ein verängstigtes Hausmädchen rief die Polizei. Die fand Lucidis Leiche: auf dem Erdboden, zerschmettert.

Ohne Sicherung war der Franzose auf den höchsten Dächern der Welt unterwegs.

Remi Lucidi, der Mann ohne Höhenangst, trug auf dem linken Arm einen tätowierten Rosenkranz.

Da oben, dem Himmel so nah, konnte ihm auch das nicht mehr helfen.

Auf diesem Bild balanciert Remi auf einem schmalen Schornstein