Am Rande des Christopher Street Day ist es in Berlin zu homophoben Vorfällen gekommen. Im Stadtteil Alt-Hohenschönhausen wurden am Samstagabend zwei Frauen im Alter von 23 und 34 Jahren und eine 19-jährige Transfrau, die an der Großveranstaltung teilgenommen hatten, von einer Gruppe Jugendlicher beleidigt und teils angespuckt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. In Schöneberg wurde ein 30-Jähriger von einem Mann, der sich homophob geäußert haben soll, physisch attackiert.
Bei dem Vorfall in Alt-Hohenschönhausen wurde das bunt gekleidete Trio den Polizei-Angaben zufolge von der Gruppe von fünf bis sechs Jugendlichen in einem Geschäft angestarrt, nachgeahmt und gefilmt. Nach Verlassen des Geschäfts sollen die Drei dann von der Gruppe verfolgt und angegangen worden sein. Die Jugendlichen sollen alle drei homophob beleidigt sowie der 23- und 34-Jährigen zudem ins Gesicht gespuckt haben.
Die Tatverdächtigen konnten den Angaben zufolge noch vor Eintreffen der alarmierten Einsatzkräfte flüchten. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts (LKA) nahm Ermittlungen wegen Beleidigungen mit homophobem Hintergrund und Körperverletzungen auf.
Bei dem Vorfall in Schöneberg soll sich nach Polizei-Angaben am Samstagmittag ein Mann in der U-Bahn in einem Telefonat lautstark homophob über den CSD geäußert haben. Am Bahnhof Yorckstraße habe der Mann dann den 30-Jährigen zunächst am Ausstieg gehindert, dann an dessen T-Shirt aus dem Waggon gezogen und am Hals gepackt.
Der Attackierte habe Schmerzen im Bereich des Halses und an einem Arm erlitten, teilte die Polizei weiter mit. Passanten hätten eingegriffen, woraufhin der Täter von dem 30-Jährigen abgelassen habe und zum U-Bahn-Ausgang gegangen sei. Auch in diesem Fall übernahm der Polizeiliche Staatsschutz des LKA die Ermittlungen.
Beim CSD feierten hunderttausende Menschen am Samstag fröhlich und friedlich und setzten ein lautstarkes und farbenfrohes Zeichen für Toleranz und geschlechtliche Vielfalt. Die traditionsreiche Parade und Kundgebung verwandelte Berlins Innenstadt in eine Partyzone für Schwule, Lesben und andere queere Menschen. Verbunden war die Feier mit politischen Forderungen nach Engagement für eine offene Gesellschaft und gegen Hass und Ausgrenzung.
dja/kbh