In Pandemie-Zeiten überwiegen die negativen Nachrichten. Klar. Und gerade aus Bologna hört man Erschreckendes.
“In Norditalien sterben die Menschen wie die Fliegen!”, “Sie sind bei vollem Bewusstsein, es ist wie ertrinken nur langsamer, sie bekommen alles mit.” und “Wir können nichts für sie tun, es fehlen die Beatmungsgeräte und wir entscheiden wer behandelt wird und wer nicht.” “Zum Schluss gebe ich ihnen mein Handy, damit sie Angehörige anrufen können. Hoffentlich bekommen wir bald ein paar IPads, die Abschiedsliste ist sehr lang.”
“Alle haben die gleiche Diagnose: Doppelte Lungenentzündung. Auch sehr junge Leute. Es macht einem Angst zu sehen, wie 30 Jährige wegen Covid-19 beatmet werden müssen!”
Mehr als 3000 Menschen haben sich bereits mit Sars-Cov2-Virus in Deutschland angesteckt. Sieben sind gestorben. Davon vier in NRW, drei in Baden-Württemberg und einer in Bayern. Deutschlandweit sind 46 Menschen geheilt.
Die meisten Fälle finden wir in Nordrhein-Westfalen. Am 13.03. waren insgesamt 1264 Menschen infiziert. Doch auch in Bayern (364) und Baden-Württemberg (466) tritt das Virus verstärkt auf. Klar ist: Es wird sich in alle Teile Deutschlands verteilen, aufhalten lässt es sich nicht mehr, nur verlangsamen. Auch Kanzlerin Merkel sagt, am Ende werden 60-70% der Deutschen mit Covid-19 in Berührung kommen und daher trifft jeden von uns eine Verantwortung: Die Verantwortung das Virus zu verlangsamen.
Nur durch eine langsame Verbreitung verhindern wir die Überlastung der Krankenhäuser. Nur dann können wir verhindern, dass Ärzte zwischen Patienten auswählen müssen. Auswählen wen sie behandeln und wen nicht. Die Triage, ein Begriff den wir sonst vielleicht aus Kriegsszenen kennen, wenn Sanitäter von der schieren Menge an abgerissenen Beinen und Armen und dem Mangel an Ressourcen entscheiden müssen wer stirbt und wer lebt.
Doch nun scheint es, dass die Bevölkerung und die Politik den Ernst der Lage verstanden haben. Wir sehen weniger Interviews in denen die Covid-19 mit der Grippe verharmlost wird. Und es werden Beatmungskapazitäten erhöht und Schutzausrüstung besorgt. Gut so! Oder vielleicht besser: Endlich! Denn was hat es einen gewundert, wie wir interessiert zusahen als erst in China, dann in Südkorea und schließlich auch in Italien ganze Städte abgesperrt wurden. Wir wunderten uns über Bilder von erschöpften Ärzten, die im Kampf gegen das Virus verzweifelten und taten so als ginge es uns nichts an.
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