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Hoffnung! Neues Wunder-Medikament gegen das Coronavirus – Göttinger Wissenschaftler untersuchen Wundermittel Molnupiravir

Ein neues Medikament macht Hoffnung im Kampf gegen das Coronavirus. In den den USA wurde das Medikament, das sehr gut gegen das Coronavirus helfen soll, bereits in großen Dosen vorab gekauft. Diesen Einkauf hat sich die US-Regierung jetzt eine Milliarde Euro kosten lassen. Nun gehen deutsche Forscher aus Göttingen der Frage nach, wie gut das Medikament Molnupiravir tatsächlich wirkt.

Neues Wundermittel gegen Corona wird getestet

Auf der ganzen Welt versuchen Forscher das Coronavirus zu verstehen, um ein wirkungsvolles Medikament herzustellen. Gar nicht so einach, denn das Virus besteht aus gut 30.000 molkekulären Teilchen. “Mehr gibt es in keinem RNA-Erbgut auf der ganzen Welt“, erklärt Molekularbiologe Prof. Patrick Cramer (52). Vor allem die Komplexität des Coronavirus sorgt dafür, dass es so schwierig ist ein wirksames Medikament zu finden. “Eine so lange Kette lässt sich kaum fehlerfrei kopieren, wenn nicht eine Fehlerkorrektur-Funktion eingebaut wäre“, verdeutlicht Prof. Cramer vom Max-Planck-Institut in Göttingen. Offenbar kann das Virus etwaige Fehler beim Kopieren selbst beheben. Aus diesem Grund soll das Virus in der Lage sein zu entdecken, wenn ein antiviraler Wirkstoff versucht, den Kopierprozess zu sabotieren. In diesem Fall stoppt das Virus den Prozess, behebt den Fehler und setzt dann die Abschrift der Erbgutinformationen fort. Aus diesem Grund ist es schwierig das Virus auszutricksen. Nun haben Cramer und weitere Forscher erst einmal versucht herauszufinden, wieso das Mittel Remdesivir keinen Erfolg gegen das Virus hatte. Remdesivir schaffte es bei der Verdopplung einen Strang in das Virus-Erbgut einzuschleusen. Dieser sollten den Prozess zum Stoppen bringen. “Aber der Motor stockt nur kurz bei der Vervielfältigung als ob etwas Sand ins Getriebe gekommen ist“, schildert Cramer die Ergebnisse seiner Forschung. Anschließend vervielfältigt sich das Virus weiter.

Wissenschaftler Molnupiravir wird nun getestet

Zu diesem Ergebnis waren die Wissenschaftler bereits im Januar gekommen und hatten sich dann dem vielversprechenden Präparat Molnupiravir der Merck-Gruppe zugewendet. “Wir sind Experten der Polymerase. Deshalb haben wir uns auf antivirale Wirkstoffe konzentriert, die genau da ansetzen“, erklärt Cramer diesen Ansatz. “Gegen Viren, die Krankheiten wie Aids, Hepatitis C oder Herpes verursachen, haben sich stets die Präparate durchgesetzt, die die Polymerase blockieren“, gibt der Mediziner zu bedenken. Wie es zur Zeit aussieht, schafft es Molnupiravir offensichtlich der natürlichen Fehlerkorrektur des Coronavirus zu entkommen. “Die Vervielfältigung geht ungestört weiter und hält nicht zwecks Fehlerkorrektur an“, erklärt Prof. Cramer. “Aber die eingeschleusten Bausteine im Erbgut sorgen dafür, dass fortan viele Mutationen entstehen, die die Virusfunktion beeinträchtigen.“ So schafft das Medikament es, das Virus so zu manipulieren, dass es keinen Schaden mehr anrichten kann. Aus diesem Grund wird das Medikament nun bereits in klinischen Phase-III-Studie getestet. “Man geht davon aus, dass die Studienergebnisse im Herbst vorliegen. Dann wird man sehen, ob diese Ergebnisse einen Antrag auf Zulassung ermöglichen“, erklärt Cramer, der sich optimistisch zeigt: “Wenn das Medikament also sicher und wirksam ist, könnte es vor Jahresende zum Einsatz kommen.“

Vorteil gegenüber anderen Medikamente

Ein weiterer Vorteil von Molnupiravir ist es, dass das Medikament nicht wie beispielsweise Remdesivir per Infusion im Krankenhaus verabreicht werden muss. Molnupiravir soll in Tablettenform verfügbar sein. “Aber zu Beginn der Infektion sind die Patienten ja nicht im Krankenhaus. Ideal wäre, gleich nach einem positiven Test ein antivirales Medikament in Tablettenform nehmen zu können, um die Vermehrung des Virus zu begrenzen“, erläutert Cramer die Vorteile. Nun werden in der Studie auch eventuelle Nebenwirkungen erforscht. Doch offenbar glaubt man von Seiten der US-Regierung an den Erfolg des Medikaments. Denn dort hat man sich schon 1,7 Millionen Dosen im Wert von einer Milliarde Euro gesichert. Trotzdem empfiehlt auch Professor Cramer auf jeden Fall eine Impfung gegen Covid-19 Alle Erwachsenen und Jugendliche sollten sich impfen lassen, wie die Stiko es jetzt empfohlen hat“, sagt Cramer. Vor allem da dieses neue Medikamente im Herbst mit Sicherheit noch nicht verfügbar sein wird.

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