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Hoffnung auf Überlebende in Beirut nach Entdeckung von Atemgeräuschen

Helfer und Spürhunde setzen Suche nach weiteren Opfern fort

Einen Monat nach der verheerenden Doppelexplosion im Hafen von Beirut haben Rettungskräfte Hinweise auf einen weiteren Überlebenden gefunden. Mit Unterstützung von Spürhunden setzten Helfer am Freitagmorgen ihre Suche in den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes fort. Zuvor hatten sie mit einem Spezialgerät Atemgeräusche ausgemacht.

"Wir arbeiten seit heute Nacht ohne Unterbrechung", sagte der Zivilschutzdirektor George Abou Moussa der Nachrichtenagentur AFP. Zwar sei bisher ein Teil der Trümmer beseitigt worden, "ein Ergebnis" gebe es jedoch noch nicht.

Ein AFP-Fotograf vor Ort berichtete, dass Helfer die Trümmer am Morgen mit bloßen Händen wegräumten. In der Nacht zum Freitag waren zwei Kräne zum Einsatz gekommen, mit denen einsturzgefährdete Mauern entfernt worden waren. Nach Armeeangaben hatten die Arbeiten aufgrund der Einsturzgefahr zwischenzeitlich für zwei Stunden ausgesetzt werden müssen.

"Es könnte Überlebende geben", hatte der Gouverneur von Beirut, Marwan Abboud, am Donnerstag vor dem eingestürzten Gebäude im Bezirk Gemmayzeh gesagt. "Wir hoffen, dass es jemand lebend hier herausschafft." Es gebe aber auch Hinweise auf zwei Leichen, sagte er.

Am Mittwochabend hatte ein von chilenischen Helfern genutzter Spürhund auf menschlichen Geruch in den Trümmern des Gebäudes reagiert. Die Helfer hatten daraufhin Spezial-Scanner eingesetzt, mit dem sie einen mutmaßlichen Pulsschlag identifizierten. Der offenbar noch lebende Mensch befinde sich den bisherigen Erkenntnissen nach etwa zwei Meter unter den Trümmern, sagte der Feuerwehrmann Michel al-Mur am Donnerstag.

Bei der verheerenden Doppelexplosion im Hafen von Beirut Anfang August waren 191 Menschen getötet und mehr als 6500 weitere verletzt worden. Sieben Menschen werden nach Angaben der libanesischen Armee noch vermisst. Die Explosion von rund 2750 Tonnen ungesichertem Ammoniumnitrat hat massive Zerstörungen in der libanesischen Hauptstadt verursacht, rund 300.000 Menschen wurden obdachlos.

by JOSEPH EID