EILMELDUNG - Höchste Terrorwarnstufe ausgerufen! Für die amerikanischen Truppen in Deutschland gilt seit Sonntag die höchste Terrorwarnstufe seit zehn Jahren. Die Anordnung, die bis auf Weiteres in Kraft bleibt, wurde vom Oberkommando der amerikanischen Streitkräfte in Europa, das in Stuttgart ansässig ist, herausgegeben. Droht Deutschland ein Anschlag im großen Ausmass?
Zuerst berichtete das Truppenportal „Stars and Stripes“ darüber. Am Sonntagabend bestätigten zwei US-Offiziere, die anonym bleiben wollten, diese Berichte gegenüber dem Fernsehsender CNN. Laut übereinstimmenden Berichten gilt ab sofort auf US-Militärgeländen in Deutschland die Warnstufe "Charlie“. Die fünf Stufen zum Schutz der Truppen (Force Protection Condition Levels) sind in einem weltweit für US-Soldaten geltenden System angeordnet. Die Stufe "Charlie“ wird aktiviert, "wenn ein Vorfall eintritt oder Geheimdienstinformationen darauf hindeuten, dass eine Form terroristischer Handlungen oder ein Angriff auf Personal oder Einrichtungen wahrscheinlich ist“. Aufgrund der damit verbundenen Erschwernisse in der Zusammenarbeit mit zivilen Dienstleistern in den Gastgemeinden, ist diese Warnstufe in Armeekreisen äußerst unwillkommen.
Zu den Maßnahmen, die mit "Charlie“ verbunden sind, gehören besondere Wach- und Kontrollvorschriften. In den kommenden Tagen könnte dies zu Staus vor den Eingängen der amerikanischen Stützpunkte führen. Zudem könnte Truppenangehörigen zum eigenen Schutz untersagt werden, ihre Militäreinrichtungen in Uniform zu verlassen. Auch gibt es Einschränkungen für "nicht unbedingt erforderliches Personal“. Vertreter der US-Garnison in Stuttgart erklärten, dass aufgrund der erhöhten Bedrohungslage eine Reihe von Diensten nicht verfügbar sein würden, einschließlich des Zugangs zu Restaurants auf dem Stützpunkt. Von der Warnstufe "Charlie“ sind unter anderem die Ramstein Air Base, die weltweit größte amerikanische Luftwaffenbasis außerhalb der USA, die US-Heeresgarnison in Baumholder sowie der Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem betroffen, alle in Rheinland-Pfalz. Auch der Schutz von Einrichtungen in Wiesbaden (Hessen) und Grafenwöhr (Bayern) wird erhöht.
In Sicherheitskreisen kursieren bereits seit Monaten Warnungen, dass die Fußball-EM in Deutschland eine spektakuläre Kulisse für einen Anschlag bieten und Terrorgruppen anziehen könnte. Am Sonntag blieb unklar, aus welcher politischen Richtung die Bedrohung vermutet wird. Bisher wurde meist auf Islamisten verwiesen, die möglicherweise ein Zeichen im Zusammenhang mit dem Krieg in Gaza setzen wollten. Die Terror-Miliz Islamischer Staat hatte zu Anschlägen rund um das Turnier aufgerufen. Deutsche Sicherheitsbehörden trugen dazu bei, dass verdächtige Personen nicht als Teil privater Wachmannschaften in EM-Stadien angeheuert wurden.
Es gab auch Szenarien, wonach aus Russland finanzierte Gruppen Anschläge auf Militäreinrichtungen verüben könnten, die zu Waffenlieferungen in die Ukraine beitragen. Nach Informationen der tschechischen Regierung rekrutiert Russland mögliche Täter unter anderem in Lateinamerika. Tschechiens Premierminister Petr Fiala wurde von der BBC am 10. Juni mit den Worten zitiert, ein fehlgeschlagener Brandanschlag in Prag sei höchstwahrscheinlich von Russland organisiert und bezahlt worden. Verdächtige Vorfälle gab es auch in Polen und Litauen.