Donald Trump (78), der im Januar wieder ins Weiße Haus einziehen wird, hat eine drastische Kehrtwende in der Ukraine-Politik angedeutet. In einem Interview mit dem "Time“-Magazine äußerte er scharfe Kritik an den jüngsten Aktionen der Ukraine, die Raketen amerikanischer Herkunft gegen russische Ziele eingesetzt hatte. Trump will einschreiten, hier mehr:
Trump erklärte: "Es ist verrückt, was da passiert. Einfach verrückt. Ich bin strikt dagegen, Raketen hunderte Kilometer weit nach Russland zu schicken.“ Diese Äußerungen beziehen sich auf Berichte der "New York Times“, wonach US-Präsident Joe Biden zuvor der Ukraine den Einsatz solcher Raketen erlaubt hatte, als Reaktion auf die Entsendung nordkoreanischer Soldaten zur Unterstützung der russischen Streitkräfte. Für die Ukraine steht dabei strategisch viel auf dem Spiel, insbesondere in der Region Kursk, die als Tauschobjekt bei möglichen Friedensverhandlungen dienen könnte.
Trump warnte vor den Folgen: "Warum tun wir das? Wir eskalieren den Krieg und machen alles nur schlimmer. So etwas hätte niemals erlaubt werden dürfen.“ Damit schließt sich Trump der zurückhaltenden Position von Bundeskanzler Olaf Scholz (66) an, der die Lieferung von Taurus-Raketen an die Ukraine weiterhin ablehnt. Die Entscheidung Bidens, der Ukraine vor etwa drei Wochen grünes Licht für den Einsatz von ATACMS-Raketen gegen Ziele in Russland zu geben, markierte einen Wendepunkt. Diese Langstreckenraketen haben es der Ukraine ermöglicht, Nachschubwege der russischen Armee gezielt zu stören – ein wichtiger taktischer Vorteil. Ohne diese Unterstützung würden die ukrainischen Streitkräfte erheblich geschwächt, da vergleichbare Waffen derzeit nur aus Frankreich und Großbritannien verfügbar wären. Ob diese Länder ihre Unterstützung bei einem Rückzug der USA beibehalten würden, bleibt ungewiss.
Auf die Frage nach seinem Friedensplan für die Ukraine wollte Trump im "Time“-Interview keine Details preisgeben. Er erklärte, ein frühzeitiges Offenlegen würde den Plan "fast wertlos“ machen. Dennoch betonte er: "Das Ausmaß und die Zahl der Menschen, die sterben, sind untragbar – auf beiden Seiten. Es wäre für beide Seiten von Vorteil, diesen Konflikt zu beenden.“ Trump, der am Donnerstag vom "Time“-Magazine zur "Person des Jahres“ gewählt wurde, ließ offen, wie er konkret eine Lösung herbeiführen will, aber seine Äußerungen deuten auf eine deutliche Kursänderung hin.