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Hilfsorganisationen warnen vor Ausbreitung von Krankheiten nach Fluten in Libyen

Nach den verheerenden Überschwemmungen im Osten Libyens haben Hilfsorganisationen vor der wachsenden Gefahr sich ausbreitender Krankheiten gewarnt. In der stark getroffenen Hafenstadt Derna gebe es das Risiko einer "zweiten humanitären Krise", erklärte die Organisation Islamic Relief und verwies auf die "wachsende Gefahr von durch Wasser übertragene Krankheiten und Mangel an Nahrungsmitteln, Unterkünften und Medikamenten" hin. 

"Tausende von Menschen haben keinen Schlafplatz zum Schlafen und kein Essen", sagte Salah Abulgasem von Islamic Relief. "In Bedingungen wie diesen können sich Krankheiten schnell ausbreiten, da die Wassersysteme verunreinigt sind", fuhr er fort. "Die Stadt riecht nach Tod." 

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen verlegte unterdessen nach eigenen Angaben Teams in den Osten des Landes, um dort die Wasser- und Sanitärversorgung zu überprüfen. Bei dieser Art von Ereignis "können wir uns wirklich Sorgen um wasserbedingte Krankheiten machen", sagte die medizinische Koordinatorin Manoelle Carton. Sie sprach von einer "chaotischen" Situation in der Stadt Derna.  

Das Rote Kreuz und die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärten, dass die Leichen von Todesopfern bei Naturkatastrophen entgegen der weit verbreiteten Ansicht kein Gesundheitsrisiko darstellten.  

Ein Sturmtief hatte am vergangenen Sonntag den Osten Libyens heimgesucht und zu heftigen Überschwemmungen geführt. Vor allem die Küstenstadt Darna wurde schwer getroffen, weil zwei Flussdämme brachen. Zu den Todeszahlen gab es bislang unterschiedliche Angaben - ein Behördenvertreter sprach von mindestens 3940 Toten.

oer/