Seit Tagen in Ägypten wartende Lkw-Konvois mit Hilfsgütern für den Gazastreifen haben sich am Dienstag auf den Weg zum Grenzübergang Rafah gemacht. Eine Abmachung über einen Zugang für Hilfslieferungen rücke näher, sagte ein Vertreter des Roten Kreuzes am Dienstagmorgen.
Eine Uhrzeit für eine mögliche Öffnung der Grenze für Hilfslieferungen sei noch nicht bekannt, aber "man kann sagen, dass wir uns einer Abmachung über den Zugang für Hilfen und die Ausreise von Ausländern nähern", sagte der Rot-Kreuz-Vertreter. UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths wird am Dienstag in Kairo erwartet, um die Verhandlungen über Hilfslieferungen für den Gazastreifen zu unterstützen.
"Wir sind am Kontrollterminal eingetroffen und warten jetzt auf den nächsten Schritt", sagte Heba Rasched von der Hilfsorganisation Mersal. Der Vertreter des Roten Kreuzes bestätigte, Hilfskonvois würden auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs zusammengezogen.
Nach mehrmaligem Beschuss des Grenzübergangs Rafah durch die israelische Luftwaffe in den vergangenen Tagen hält Ägypten diesen bisher geschlossen. Von internationaler Seite mehren sich jedoch die Forderungen nach einer raschen Öffnung des einzigen nicht von Israel kontrollierten Zugangs zum Gazastreifen für Hilfslieferungen. Die Bewohner des Palästinensergebiets sind dringend auf Hilfen angewiesen, nachdem Israel eine vollständige Blockade verkündet und die Lieferung von Lebensmitteln, Wasser, Strom und Treibstoff einstellt hatte.
Die radikalislamische Hamas hatte am 7. Oktober vom Gazastreifen aus einen Großangriff auf Israel gestartet. Sie feuerte tausende Raketen ab und drang mit hunderten Kämpfern nach Israel ein, die dort ein Blutbad unter Zivilisten anrichteten und Geiseln in den Gazastreifen verschleppten. In Israel wurden nach israelischen Angaben mehr als 1400 Menschen getötet.
Die israelische Armee nahm daraufhin den Gazastreifen unter Dauerbeschuss und bereitet derzeit eine Bodenoffensive in dem dicht besiedelten Palästinensergebiet vor. Die Zahl der Todesopfer durch israelische Angriffe im Gazastreifen stieg nach palästinensischen Angaben auf inzwischen etwa 2750.
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