Queerfeindliche Angriffe soll in Hessen zukünftig ein bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main speziell Beauftragter verfolgen. Justizminister Roman Poseck (CDU) teilte am Freitag mit, die Stelle eines "Beauftragten für die Verfolgung LSBTIQ*-feindlicher Straftaten" eingerichtet zu haben. Er begründete dies mit einem insgesamt "stetigen Anstieg" von Gewalt gegen lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTIQ) in den vergangenen Jahren.
In Hessen bewegten sich die Zahlen zwar auf einem noch niedrigen Niveau, dennoch sei "ein klarer Anstieg" erkennbar. Demnach gab es in Hessen im vergangenen Jahr 53 Fälle queerfeindlicher Gewalt, 2021 waren es sieben und 2020 noch fünf gewesen. "Um die betroffenen Bevölkerungsgruppen besser zu schützen und zu unterstützen, handeln wir in der hessischen Justiz", erklärte Poseck.
Mit der Einrichtung des Beauftragten werde "ein klares Zeichen" gesetzt. Angriffe, Bedrohungen und Beleidigungen, denen Mitglieder der LSBTIQ-Community immer wieder und inzwischen verstärkt ausgesetzt seien, "sind unerträglich", erklärte Poseck. Die neue Stelle hat Staatsanwalt Nils Lund, Pressesprecher bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, inne.
Angesiedelt ist die Stelle bei der hessischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus. Ähnliche Stellen zur Verfolgung queerfeindlicher Straftaten gibt es bereits bei den Staatsanwaltschaften in Berlin und Leipzig.
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