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Herzogin Meghan: Wie glaubwürdig ist ihr Tränen-Auftritt?

Interview mit Dr. Eva Wlodarek

Am Montagabend konnten die deutschen TV-Zuschauer die viel diskutierte Doku “Harry und Meghan – eine afrikanische Reise” im Ersten sehen. Mit Tränen in den Augen sprach Herzogin Meghan (38) mit dem Journalisten Tom Bradby (52) über den Druck, dem sie ausgesetzt sei. Besonders nach der Geburt ihres Sohnes Archie, der im Mai zur Welt kam.

Auf die Frage, ob sie mit dem Druck umgehen könne, antwortete sie, sie habe schon lange zu ihrem Ehemann Prinz Harry (35) gesagt, es reicht nicht, “nur etwas zu überleben”. Das sei nicht der Sinn des Lebens. “Du musst dich entfalten. Du musst dich glücklich fühlen.” Diplom-Psychologin und Bestsellerautorin Dr. Eva Wlodarek, bekannt durch den YouTube-Kanal “Dr. Wlodarek Lifecoaching”, verrät im Interview mit spot on news, ob sie Meghans Auftritt für glaubwürdig hält.

Dr. Eva Wlodarek: Bei allem Glück, ein Kind zu bekommen, sind Schwangerschaft und Geburt körperlich und seelisch für eine Frau eine enorme Belastung. Zudem ist das erste Jahr mit einem Säugling eine anstrengende Zeit. Frischgebackene Mütter können ein Lied davon singen, wie sehr der Schlafentzug stresst. Die Nerven liegen blank.

Wlodarek: Gerade in diesem frühen Stadium der Mutterschaft ist eine Frau besonders verletzlich, was noch durch die hormonelle Umstellung verstärkt wird. Das führt dazu, dass sie sich nicht ständig unter Kontrolle hat. Da reichen oft eine liebevolle Geste oder ein teilnehmendes Wort – und die Dämme brechen, die Überlastung wird sichtbar. Ich halte es für absolut glaubwürdig, dass sich bei Meghan vieles angestaut hat, das sich in einer emotionalen Reaktion zeigt.

Wlodarek: Das ist zwar sehr sympathisch und kommt bei vielen gut an, aber ich würde es trotzdem nicht empfehlen. Prinz Harry und Herzogin Meghan sind Personen der Öffentlichkeit und damit ist eine bestimmte Rolle verbunden. Diese Rolle ist auch ein Schutz vor unerwünschter Nähe. Wenn man zu viel Persönliches preisgibt, macht man sich angreifbar.

Wlodarek: Ja. Manche Übergriffe sind nur auf diese Weise zu stoppen. Allerdings sollten sich Harry und Meghan fragen, inwieweit sie selbst die Geister riefen, die sie nun nicht loswerden.

Wlodarek: Harry hat ja bereits eine Psychotherapie gemacht, um die Tragödie seiner Kindheit zu verarbeiten. Das bedeutet aber nicht, dass sie vergessen ist. Ein Trauma – besonders wenn man es in so jungen Jahren erlebt – bleibt im emotionalen Gedächtnis. Dann bedarf es nur eines Auslösers, wie etwa das Blitzlichtgewitter, und sofort sind die mit der ursprünglichen Situation verbundenen Gefühle wieder präsent. Es ist auch verständlich, dass Harry seine Erfahrung auf die Gegenwart überträgt und Meghan vor dem Schicksal seiner Mutter bewahren will.

Wlodarek: Ich würde ihnen raten, sich mehr innerhalb ihrer offiziellen Rolle zu bewegen. Keine persönlichen Statements, keine Aktionen, die über das royale Engagement hinausgehen, wie etwa Meghans Auftritt bei der “Vogue”. Das dürfte allerdings bei zwei so starken und individuellen Persönlichkeiten an Selbstverleugnung grenzen. Die Alternative ist, dass sie sich konsequent ins Private zurückziehen.

Wlodarek: William und Kate haben es leichter, weil sie sich offenbar besser anpassen können. Laut Studien sind die Erstgeborenen in einer Familie meist diejenigen, die die elterlichen Vorstellungen weitgehend übernehmen. Und Kate konnte sich eher an die Anforderungen gewöhnen als Meghan, die schon eine eigene Karriere aufweist.

(hub/spot)

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