Beeindruckendes Statement
Diese beiden halten zusammen wie Pech und Schwefel – und sie wehren sich. Der Gegner? Das britische Boulevardblatt “Mail on Sunday” und dessen Muttergesellschaft “Associated Newspapers”. Beide wurde von Herzogin Meghan (38) und ihrem Mann, Prinz Harry (35), verklagt. Das gab das Ehepaar Sussex nun persönlich mit einem Statement auf der eigenen Homepage bekannt.
Darin heißt es: “Ihre Königliche Hoheit, die Herzogin von Sussex, hat eine Klage gegen ‘Associated Newspapers’ wegen Missbrauchs privater Informationen, Verletzung des Urheberrechts und Verletzung des ‘Data Protection Act 2018’ [Datenschutzgesetz] eingereicht. Das Verfahren in der Chancery Division des High Court bezieht sich auf die rechtswidrige Veröffentlichung eines privaten Briefes.” Ein juristischer Sprecher der Kanzlei Schillings, die die Herzogin vertritt, nennt besagte Veröffentlichung außerdem “Teil einer Kampagne dieser Mediengruppe, falsche und bewusst abfällige Geschichten über sie und ihren Mann zu veröffentlichen”.
Wie es in der Bekanntgabe weiter heißt, trage das Ehepaar Sussex die Prozesskosten selbst. Mögliche Schadensersatzzahlungen wollen Meghan und Harry an eine Anti-Mobbing-Organisation spenden.
Doch damit nicht genug. Prinz Harry stellt der Bekanntmachung ein beeindruckendes und sehr persönliches Statement voran. Darin heißt es:
“Leider ist meine Frau zu einem der jüngsten Opfer einer britischen Boulevardpresse geworden”, kritisiert er die “rücksichtslose Kampagne, die im vergangenen Jahr eskaliert” sei. Obwohl sie beide es sich nicht hätten anmerken lassen, sei es “schmerzhaft” gewesen. “Denn im heutigen digitalen Zeitalter werden Presse-Fabrikationen weltweit als Wahrheit wiederverwendet.” Bisher hätten sie keine Möglichkeit gehabt, “die ständigen Falschdarstellungen” zu korrigieren, schreibt Harry weiter. Das hätten sich die genannten Medien “täglich und manchmal stündlich zunutze gemacht”. Aus diesem Grund habe das Paar nun rechtliche Schritte eingeleitet.
Prinz Harry übt in seinem Statement aber auch Selbstkritik. “Ich war zu lange ein stiller Zeuge ihres [Meghan] privaten Leidens. Sich zurückzuhalten und nichts zu tun, stünde im Widerspruch zu allem, woran wir glauben”, schreibt er. Das Einzige, was zu tun sei, sei, sich diesem Verhalten zu widersetzen, denn es zerstöre Menschen und Leben. “Einfach ausgedrückt, es ist Mobbing, das die Menschen verängstigt und zum Schweigen bringt. Wir alle wissen, dass dies auf keiner Ebene akzeptabel ist. Wir werden und können nicht an eine Welt glauben, in der es keine Rechenschaftspflicht dafür gibt.”
Obwohl diese Aktion vielleicht nicht ungefährlich sei, sei sie doch die richtige, findet Harry. Denn seine tiefste Angst sei es, dass sich die Geschichte wiederhole. “Ich habe gesehen, was passiert, wenn jemand, den ich liebe, so weit verdinglicht wird, dass er nicht mehr als echte Person behandelt oder gesehen wird. Ich verlor meine Mutter und nun sehe ich, wie meine Frau Opfer der gleichen mächtigen Kräfte wird”, schreibt der Sohn von Prinzessin Diana (1961-1997), die im August 1997 nach einem Autounfall in einem Pariser Tunnel starb, nachdem sie von Fotografen verfolgt worden war.
(ili/spot)