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HERZLOS: Sachsens Ministerpräsident fordert Aufnahme-Stopp für afghanische Ortskräfte

Risiko für ihr Leben

Was für eine eiskalte Forderung, Herr Kretschmer! Diese Menschen haben für Deutschland ihr Leben riskiert, ihnen droht jederzeit die Ermordung, aber Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer ist das offenbar völlig egal! Kretschmer forderte in BILD am SONNTAG einen Aufnahme-Stopp von afghanischen Ortskräften.

Herzlose Forderung

Das bedeutet: Alle diejenigen, die für das Auswärtige Amt oder die Bundeswehr gearbeitet haben und noch NICHT Afghanistan verlassen konnten, sollen nach Kretschmers Vorstellung ihrem Schicksal überlassen werden. Was für eine eiskalte und herzlose Forderung angesichts der Tatsache, dass Taliban immer noch jeden Tag Jagd auf Afghanen machen, die für westliche Stellen gearbeitet haben.

Nicht ihre Schuld

Es ist nicht die Schuld der Ortskräfte, dass unsere Bundesregierung es nicht geschafft hat, diejenigen zu evakuieren, die vor fast zwei Jahren hätten evakuiert werden müssen. Es ist nicht die Schuld der Ortskräfte, dass auf dem Flughafen Kabul das Chaos ausgebrochen ist und das Recht des Stärkeren galt, was dazu führte, dass weniger Frauen und Kinder fliehen konnten. Unser Versagen ist nicht IHRE Schuld. Wie können Sie nur so etwas fordern, Herr Ministerpräsident?

Unser Wort halten

Ja, die Flüchtlingslage in Europa und Deutschland spitzt sich wieder zu. Insbesondere in Italien kommen jeden Tag hunderte Menschen an. Die meisten von ihnen wollen zu uns. Und die Kommunen können das nicht leisten auf Dauer. Aber: Es darf doch nicht sein, dass darunter jetzt diejenigen leiden sollen, die für Deutschland gearbeitet haben und denen wir das Versprechen gegeben haben, uns um sie zu kümmern. Welche Ortskräfte sollen wir in möglichen zukünftigen Einsätzen noch finden, wenn unsere Versprechen nichts wert sind? Wer will für ein Land arbeiten, das so agieren würde?

Völlig verrannt

Kretschmer hat sich mit dieser Forderung völlig verrannt. Ja, es braucht einen Plan gegen illegale Migration. Ja, wir können nicht endlos Menschen aufnehmen. Aber den afghanischen Ortskräften haben wir unser Wort gegeben. Und das müssen wir halten!