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Heizungsverband für Verschiebung der Heizungspläne der Regierung

Aus der Wirtschaft kommen Forderungen nach einer Verschiebung der Heizungspläne der Regierung. "Aktuell reichen weder die Produktionszahlen der Wärmepumpen oder der Ausbau der Wärmenetze, noch die Personaldecke im Sanitär-Heizung-Klima-Handwerk, um die ambitionierten Ziele der Bundesregierung so kurzfristig umsetzen zu können", sagte der Geschäftsführer des Heizungsverbands BVF, Axel Grimm, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Dienstag.

Die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden sei die große Aufgabe der kommenden Jahre und die Planung dafür benötige ausreichend Vorlauf. "Massiver Zeitdruck ist hier nicht hilfreich", sagte Grimm weiter. Das verursache große Probleme für Immobilieneigentümer, Handwerk, Energieberater und Industrie.

Das neue Gebäudeenergiegesetz sieht vor, dass alle neu eingebauten Heizungen ab dem kommenden Jahr klimafreundlich sind. Bestehende Heizungen können aber weiterlaufen und dürfen repariert werden. Wer die Heizungen schneller austauscht als vom Gesetz vorgesehen, soll einen Klimabonus bekommen.

Am Freitag werden die Pläne im Bundesrat beraten. Am Montag hatten vor diesem Hintergrund bereits Niedersachsen und Bremen Nachbesserungen beziehungsweise eine Verschiebung der Pläne gefordert - und zwar um drei Jahre auf 2027.

Ähnlich äußerte sich nun auch die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK). "Im Hinblick auf Lieferprobleme und den Mangel an Fachkräften für den Einbau neuer Heizsysteme wären längere Übergangsfristen aus Sicht der Unternehmen empfehlenswert", sagte DIHK-Energieexperte Sebastian Bolay der Zeitung. Neben den Wohngebäuden sei auch "weit über eine Million Gewerbeimmobilien" von dem geplanten Heizungsaustausch betroffen.

Zudem plädierte Bolay für mehr Wahlfreiheit: "Es würde auch helfen, wenn bei Neubauten Technologien wie die Biomasse nicht ausgeschlossen würden."

hcy/cne