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Heil lehnt staatliche Regelung zu Vier-Tage-Woche ab

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat eine mögliche staatliche Regelung zur Vier-Tage-Woche abgelehnt. Es sei "Aufgabe der Sozialpartner, solche Dinge zu gestalten, nicht des Staates", sagte Heil am Mittwoch bei einer Regierungsbefragung im Bundestag. Es sei für ihn ohnehin "nicht eine Lösung für alles", denn derlei Modelle könnten nicht für alle Berufe und Branchen umgesetzt werden.

Über "Flexibilität im Arbeitsleben" müsse im Erwerbsverlauf gleichwohl geredet werden, sagte der Arbeitsminister weiter. Es gebe viele junge Menschen, die nach einer Ausbildung erst einmal Vollzeit arbeiten und später mit Familie dann reduzieren wollten. Er finde es in Ordnung, wenn sich Arbeitgeber zu einem Angebot der Vier-Tage-Woche entschieden - aber das sei "Gegenstand von tarifvertraglichen Gesprächen".

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger wandte sich entschieden gegen eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich, wie sie teils von Gewerkschaftsseite gefordert und von einem Großteil der Bevölkerung befürwortet wird. Die Arbeitswelt stehe Kopf und "sicher brauchen wir da keine populistische Forderung nach einer Vier-Tage-Woche", sagte er auf einer Veranstaltung des "Mannheimer Morgen", wie die Zeitung am Mittwoch berichtete.

Ein solches Modell sei wirtschaftlich verantwortungslos, da bereits heute klar sei, dass es in Zukunft einen Mangel an Arbeitskräften geben werde und die Gefahr eines Wohlstandsverlustes drohe, sagte Dulger. Wer weniger arbeiten wolle, könne das tun, aber nicht zum gleichen Einkommen.

hcy/pe