Am Freitag wurde das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol, auf der völkerrechtswidrig besetzten Krim, von der ukrainischen Armee mit britischen Storm-Shadow-Raketen angegriffen. Dabei wurde der Kommandeur der Flotte, Wiktor Sokolow, getötet. Er hatte die Flotte seit August 2022 geleitet. Zusätzlich wurden 34 russische Offiziere getötet und 105 Menschen wurden verletzt, so die ukrainische Armee.
Der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Stadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, gab am Freitag im Onlinedienst Telegram zu, dass das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte bei einem feindlichen Raketenangriff getroffen wurde. Später reklamierte die ukrainische Armee den Angriff für sich und teilte mit, dass sie am 22. September um 12:00 Uhr einen erfolgreichen Angriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte in dem vorübergehend besetzten Sewastopol durchgeführt habe.
Nach dem Angriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte in Sewastopol fielen Trümmerteile in der Nähe eines Theaters herunter. Die Behörden sperrten daraufhin das Zentrum der Hafenstadt und baten die Anwohner, ihre Häuser nicht zu verlassen oder den nächstgelegenen Schutzkeller aufzusuchen. Zunächst gab es kaum Berichte über Opfer. Aus Moskau wurde jedoch mitgeteilt, dass lediglich eine Person verletzt wurde und das Gebäude ansonsten leer war.
Sewastopol auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel ist der Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Schiffe dieser Flotte beschießen regelmäßig mit Raketen ukrainisches Gebiet. Die Stadt hat auch eine große symbolische Bedeutung für Russland, da es im Zweiten Weltkrieg schwere Schlachten um Sewastopol gab. Der Hafen erhielt nach dem Krieg den Status einer Heldenstadt.