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Hat Tschetschenen-Killer Ramsan Kadyrow einen Mord in Deutschland beauftragt?

In München ist nun ein Prozess gestartet, der große Ähnlichkeit zum Tiergartenmord in Berlin aufweist. Denn die vor Gericht stehende Angeklagten sollen angeblich einen Mord an einem in Deutschland lebenden Oppositionellen und Kritiker des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow vorbereitet haben. Offenbar ist Kadyrow möglicherweise als Auftraggeber in den Vorfall involviert.

Spektakulärer Prozess in München startet

Im Gegensatz zum Fall im Berliner Tiergarten kam es in diesem Fall aber nicht zu Ausführung der Tat. Die Angeklagten stehen deshalb lediglich wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und Verstöße gegen das Waffengesetz vor Gericht. Vor der Tat waren die Männer von der Polizei festgenommen worden. Als Hintermänner des geplanten Attentats hat die Bundesstaatsanwaltschaft offenbar Männer aus dem Sicherheitsapparat des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow im Visier. Angeblich sollte ein tschetschenischer Oppositioneller ausgeschaltet werden, der in den sozialen Medien die Herrschaft von Kadyrow kritisiert hatte. Als Strafe sollte der ebenfalls in Deutschland lebende Bruder des Mannes getötet werden. “Vom Prinzip her ist der Fall ähnlich gelagert, wie der Tiergarten-Mord”, erklärt die Tschetschenien-Expertin Miriam Katharina Heß. Nun wird auch hier, wie bereits im Tiergartenmord mit einem Absatz im Urteil gerechnet, der die geplante Tat als “Staatsterrorismus” einstuft.

Dies war über die geplante Tat bekannt

Wie die Anklagebehörde informiert, soll einer der beiden festgenommenen Männer zugesagt haben, die Tat zu begehen. Dazu hatte er sich dann eine Schusswaffe mit Munition und Schalldämpfer besorgt. Außerdem hatte er die Adresse des potenziellen Opfers in Erfahrung gebracht und dessen Umfeld im Sommer 2020 ausgespäht. Dabei habe der Angeklagte die Hilfe von einem weiteren möglichen Attentäter bekommen. Diesen Mann hatte der Angeklagte dann von Tschetschenien nach Deutschland eingeschleust. Beide sollen unter anderem mit der gekauften Tatwaffe auch Schießübungen durchgeführt haben. Der Mann gibt in seinen Aussagen allerdings an, den Auftrag nur zum Schein angenommen zu haben. Er habe nie tatsächlich geplant, das Attentat in die Tat umzusetzen. Welche Rolle der Komplize im Zusammenhang mit der Verhaftung der Männer gespielt habe, ist bisher noch weitgehend unklar.

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