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Hat Lauterbach gelogen? – Eine Mail vom RKI bringt ihn jetzt in Bedrängnis

Im Januar war die Aufregung groß, als man den Status der Genesenen einer Covid-19-Erkrankung vom einen Moment auf den anderen drastisch verkürzt hatte. Angeblich wollte Gesundheitsminister Karl Lauterbach von nichts gewusst haben und hatte die Schuld auf RKI-Präsident Lothar Wieler geschoben. Doch es gibt Indizien, die zeigen, dass Lauterbach womöglich doch im Vorfeld von dieser Entscheidung gewusst hat. Stürzt Lauterbach über diesen Fehler?

Genesenenstatus wurde um die Hälfte gekürzt

Im Januar hatte nämlich das Robert-Koch-Institut (RKI) quasi über Nacht den Genesenenstatus von ehemaligen Covid-19-Patienten von 6 auf 3 Monate verkürzt. Dies hatte Karl Lauterbach damals als “nicht in Ordnung“ bezeichnet und hatte gegenüber der FAZ sogar gesagt: “Davon war ich nicht unterrichtet.“ Mit dieser Aussage zählte er damals den RKI-Chef Lothar Wieler an. Doch offenbar gibt es Anhaltspunkt die zeigen, dass Lauterbach über dieses Thema doch Bescheid gewußt hat. Angeblich existiert zu diesem Thema eine Mail vom 11. Januar an das Bundesgesundheitsministerium (BMG), in der diese Kürzung angekündigt wird. Mit dem Schreiben habe das RKI noch verschiedene Fragen abklären wollen. Angeblich sollten es bis zum 14. Januar zu einem “zeitnahen Treffen mit dem BMG“ kommen, um letzte Änderungen vorzunehmen, wie es in der ominösen Mail heißt.

Wußte Karl Lauterbach Bescheid?

Diese Mail legt also durchaus nah, dass Lauterbach schon im Vorfeld von diesem Einschnitt wußte. Schließlich sollten Mitarbeiter des Gesundheotsminsiteriums gemeinsam mit den Experten des RKI diesen Änderungen einen letzten

Feinschliff verpassen. Angeblich habe man von Seiten des Gesundheitsministerium die Änderung “im Rahmen einer mündlichen Rücksprache“ abgesegnet, wie ein Jurist des Ministeriums bestätigt. Die Verkürzung des Status für Genesene war dann am 15. Januar auf der Internetseite des RKI bekannt gemacht worden. Und am selben Tag hatte Lauterbach den Bundesrat über eine neue Corona-Verordnung abstimmem lassen. Dabei hatte er den Länderchefs versprochen, sie über jede Änderung der Verordnung zu informieren, damit die Bundesländer in der Lage seien auch Einwände zu erheben. Diese durften die Änderungen dann auf der RKI-Homepage lesen und fühlten sich von Lauterbach hintergangen.

Lauterbach verteidigt sich

Damals hatte Lauterbach erklärt: “Mir war die Anderung des Genesenenstatus nicht bekannt“. Ähnlich hatten sich auch die Mitarbeiter aus dem Ministerium zu Wort gemeldet, die erklären, dass Lauterbach angeblich nichts von diesen Änderungen gewußt habe. Stattdessen sprach man von “Kommunikationsprobleme“ zwischen RKI und dem Ministerium. Ein pikantes Detail in diesem Zusammenhang ist aber auch, dass das von Lauterbach geleitete Gesundheitsministerium die Herausgabe der entsprechenden Mail monatelang hinausgezögert hatte. Die Zeitung die “Welt“ hatte die Herausgabe der Mail auf Basis des Informationsfreiheitsgesetzes gefordert.

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