Immer wieder war in den letzten Wochen die angeblich zu geringe Impfquote in Deutschland kritisiert worden. Aus diesem Grund hatten zahlreiche Experten auch vor einer hohen Infektionsrate in Herbst und Winter gewarnt. Doch nun zeigt sich, dass offenbar mehr Menschen geimpft sind als bisher angenommen. Umfragen belegen, dass 4 von 5 erwachsenen Deutschen bereits geimpft sind. Ist auch die Impfskepsis kleiner als vermutet?
Befragungen und Umfragen zeigen, dass offenbar in Deutschland mehr Menschen geimpft wurden, als in der offiziellen Statistik angegeben sind. Dies zeigen nun neue Erhebungen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Demnach haben sich mehr Deutsche impfen gelassen als bisher gemeldet wurde. Es sei “in der Erwachsenenbevölkerung von einem Anteil mindestens einmal Geimpfter von bis zu 84 Prozent und einem Anteil vollständig Geimpfter von bis zu 80 Prozent auszugehen”, kommt das neue Impfquoten-Monitorings (COVIMO) zu einem überraschenden Ergebnis. Die nun veröffentlichten Zahlen sollen alle Impfungen bis Dienstag dieser Woche mit einschließen. Die offiziellem Zahlen des RKI gehen von 79,1 Prozent geimpfter Erwachsener in Deutschland aus, die mindestens 1 Impfung erhalten haben. 75,4 Prozent aller über 18 Jahre alten Deutschen sind angeblich vollständig geimpft. Allerdings sehen Experten bei dieser Statistik eine “Unterschätzung von bis zu fünf Prozentpunkten für den Anteil mindestens einmal Geimpfter beziehungsweise vollständig Geimpfter”, heißt es jetzt im neusten RKI-Bericht. Mit regelmäßigen Telefonumfragen werden die von den digitalen Erfassungssystemen ans RKI gemeldeten Daten konstatiert. Aus diesen Grund wird nun angenommen, dass die tatsächlichen Zahlen höher als erwartet sind.
Sollten alles seine Richtigkeit haben, dann würde auch die Impfbereitschaft der Bundesbüger höher liegen als zunächst erwartet. Demnach seien 93 Prozent aller volljährigen Deutschen bereit, sich gegen das heimtückische Coronavirus impfen zu lassen. Allerdings wurde in dem nun erschienenen RKI-Bericht auch angemerkt wird, “dass mit Impfbefürworter:innen häufiger ein Interview abgeschlossen wird als mit weniger impfbereiten Personen”. Diese Personengruppe sei alo unter Umständen in der Befragung unterrepräsentiert. Ein weiterer Punkt auf den das RKI hinweist ist, dass die Befragungen nur auf Deutsch stattfinden und somit keine Menschen berücksichtigt werden, die kein Deutsch sprechen. Aktuelle arbeitet das RKI bereits an einer neuen Befragung, die dann Mitte Oktober abgeschlossen werden wird.