Dutzende mutmaßliche Opfer von Harvey Weinstein (68) sollen insgesamt knapp 19 Millionen US-Dollar an Entschädigung erhalten. Das berichtet unter anderem der US-Sender CNN unter Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft von New York. In der zitierten Erklärung heißt es, dass Weinstein und sein Unternehmen weibliche Angestellte im Stich gelassen haben. Nun gäbe es für die Opfer von sexuellem Missbrauch und sexueller Belästigung etwas Gerechtigkeit.
Es handele sich um einen Vergleich aus einer bereits 2018 eingereichten Klage wegen "ungeheuerlicher Verletzungen von Bürger-, Menschen- und Wirtschaftsrechten". Nun soll mithilfe eines einzurichtenden Fonds ein finanzieller Ausgleich geschaffen werden. Teil der Vereinbarung sei außerdem, dass die betroffenen Frauen von ihren Geheimhaltungsvereinbarungen entbunden werden und über "ihr feindseliges Arbeitsklima und die erfahrenen Diskriminierungen" offen sprechen dürfen.
Noch ist der Vergleich jedoch nicht rechtskräftig, die zuständigen Gerichte müssten dem Deal noch zustimmen. Von Opferseite gibt es bislang jedoch wenig Beifall. Zwei Anwälte der klagenden Frauen bezeichnen den Vergleich als "Ausverkauf". Man sei überrascht und erstaunt, dass die Staatsanwaltschaft dies als Erfolg feiere. Es sei unfair und ungerecht, man werde vor Gericht Einspruch einlegen. Die Weinstein-Seite hat sich bislang noch nicht dazu geäußert.
Der gefallene Filmmogul sitzt derzeit eine 23-jährige Haftstrafe in New York ab, nachdem er wegen mehrerer sexueller Vergehen strafrechtlich verurteilt wurde. Eine weitere Anklage in Los Angeles ist derzeit in Vorbereitung und könnte darüber hinaus erneut eine Freiheitsstrafe zur Folge haben. Weinstein bestreitet die Vergehen bis heute.