Die augenblickliche Situation in der Corona-Pandemie verursacht bei den Medizinern in Deutschland große Sorgen. Angesichts der ständig steigenden Zahlen der Neuinfektionen fordern nun vor allem die Intensivmediziner einen harten Lockdown von zwei oder drei Wochen. Nur so könne ein drastischer Anstieg der Patientenzahlen verhindert und zahlreiche Menschenleben gerettet werden.
Damit sich die Lage auf den Intensivstationen der deutschen Krankenhäuser nicht wieder deutlich verschärft, fordern die Intensivmediziner einen harten Lockdown, der mindestens für einen Zeitraum von zwei oder drei Wochen andauern soll. “Das wird zahlreiche Menschenleben retten und noch viel mehr vor lebenslangen Langzeitfolgen durch Covid bewahren“, prognostiziert der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, am Sonntag. Gleichzeitig warnte der renommierte Mediziner: “Wir rennen sehenden Auges ins Verderben.“ In den letzten Tagen hatten sich die freien Intensivbetten für Covid-19-Patienten wieder deutlich reduziert. Auch die Patientenzahlen auf den Intensivstationen seien inerhalb von 14 Tagen von 2.727 auf 3.448 Patienten nach oben geschossen.
Vor allem dieser schnelle Anstieg der Patientenzahlen beunruhigt die Mediziner. “Diese Zahl wird die kommenden zweieinhalb Wochen weiter exponentiell wachsen, egal was wir jetzt tun“, kündigte Christian Karagiannidis, der medizinisch-wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters am Sonntag an. Sobald die Marke von 5.000 COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen überschritten sei, werde die Situation dann wieder sehr kritisch. “Das heißt, es muss jetzt etwas passieren“, fordert Karagiannidis die Politik dringend zur Handlung auf.