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Harte Worte an Putin! Wer die Ukraine nicht besiegen kann sollte sich nicht mit der NATO anlegen!

Der frühere deutsche Botschafter in Moskau, Rüdiger von Fritsch, äußert seinen Unmut über falsche Annahmen bezüglich der Sanktionen gegen Russland. Zudem erklärt er, warum ein nuklearer Angriff unwahrscheinlich ist, und gibt Wladimir Putin einen Rat.

Ehemaliger deutscher Botschafter äußert sich zu aktueller Situation

Rüdiger von Fritsch war von 2014 bis zu seinem Ruhestand 2019 deutscher Botschafter in Moskau. Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges veröffentlicht er Analysen zur internationalen Lage und hat sogar ein Buch darüber geschrieben. In einem Interview mit der “Welt” erläutert von Fritsch nun, warum er nicht an einen nuklearen Angriff Russlands glaubt. “Jemand, der nicht einmal die Ukraine besiegen kann, sollte sich vielleicht nicht mit der NATO anlegen”, sagt von Fritsch. Er versuche, in Wahrscheinlichkeiten zu denken: Wie wahrscheinlich ist es, dass Russland auf nukleare Eskalation zurückgreift? Dabei verweist der ehemalige Botschafter auf die russische nukleare Doktrin, die den Einsatz von Atomwaffen erlaubt, wenn Russland dadurch einen Konflikt zu seinen Gunsten entscheiden kann. “Wladimir Putin wäre nach dieser Logik gut beraten gewesen, sie im letzten Jahr im März oder April einzusetzen, als der schnelle Sieg ausblieb”, so von Fritsch. “Aber was tut er stattdessen? Er eskaliert den konventionellen Krieg.” Als der russische Präsident im Herbst 2022 vermehrt über einen nuklearen Angriff sprach, mobilisierte er stattdessen 300.000 Soldaten. “Man kann den Eindruck gewinnen, dass er versucht, diesen Krieg konventionell für sich zu entscheiden.”

Sanktionen gegen Russland zeigen Wirkung

In Bezug auf die westlichen Sanktionen hat der ehemalige Botschafter eine klare Meinung. “Die Sanktionen wirken, und der einfachste Beweis dafür ist es, einfach Wladimir Putin selbst zu fragen.” Russlands Präsident habe in Interviews mehrfach betont, dass die Maßnahmen erhebliche Auswirkungen auf Russlands Wirtschaft haben. “Das russische Finanzministerium hat kürzlich bekannt gegeben, dass das Haushaltsdefizit in den Monaten Januar bis April knapp 40 Milliarden US-Dollar betrug – für das ganze Jahr waren 34,5 Milliarden US-Dollar geplant”, führt von Fritsch aus. Im vergangenen Jahr habe Russland dies noch durch zeitweise hohe Energiepreise ausgleichen können. Mittlerweile spüre dies jedoch auch andere Bereiche wie die Stahlproduktion, den Holzexport oder die Baumaschinenindustrie. Die Schlinge um Putins Hals zieht sich immer weiter zu.

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