Harald Krassnitzer (60, "Tatort") und Ann-Kathrin Kramer (54, "Ein Sommer in Amalfi") sind seit über zehn Jahren verheiratet und seit über 20 Jahren liiert. Im Interview beim SKL Millionen-Event in Wolfsburg erzählen die beiden, dass der Corona-bedingte Lockdown sie als Paar gestärkt habe. "Dadurch, dass wir so viel auf Reisen sind, war das - so merkwürdig das klingen mag - fast wie ein Geschenk", sagt der "Tatort"-Kommissar. Er und seine Frau hätten es genossen, drei Monate am Stück miteinander zu verbringen.
So auch beim Event in Wolfsburg, bei dem die Schauspieler gemeinsam als Glückspaten 20 Kandidaten unterstützten. Am Ende gewann die selbstständige Marktforscherin Doris Schardt aus Leipzig eine Million Euro. Was würde das Paar selbst mit so einem Gewinn machen? Sie seien glücklich darüber, "ein privilegiertes Leben zu führen", erzählen sie im Interview. Deshalb würden sie den Großteil eines Millionengewinnes vermutlich spenden und verschenken.
Dass die Ehe der beiden hält, erklärt Kramer unter anderem damit, dass sie sich oft wochenlang nicht sehen würden: "In unserem Beruf ist es einfach so, dass man oft weg und nicht zusammen ist. Das ist ein Teil unseres Lebens. Aber vielleicht verbringen wir eben deshalb die Zeit, die wir gemeinsam haben, intensiver."
Auf die Frage nach ihrem Ehegeheimnis erklärt Krassnitzer: "Das Wichtigste ist die Fähigkeit, zu reden und dem anderen zu erlauben, dass man sich über einen langen Zeitraum als Mensch weiterentwickelt oder verändert." Wichtig sei außerdem, "dass man auch streiten kann". Das müsse man aushalten können. Die Schlussfolgerung, eine Ehe wegen Streits und Unstimmigkeiten zu beenden, könne er nicht nachvollziehen. In einer Partnerschaft würde man stets lernen und den anderen - auch durch Konflikte - Stück für Stück besser kennenlernen. Krassnitzer findet: "Man sagt nicht einfach: Gefällt mir nicht, kaufe ich mir neu."
Der österreichische Schauspieler wurde Ende der 90er Jahre durch seine Rolle als "Der Bergdoktor" in der gleichnamigen Fernsehserie bekannt. Mittlerweile ist Krassnitzer 60 Jahre alt - was ihn mit Glück erfüllt, wie er verrät. "Ich fände es total absurd, mich gegen etwas, das klar ist, zu wehren", sagt er über das Altern. "Das ist Zeitverschwendung. Ich verwende meine Zeit lieber damit, mein Leben so zu genießen, wie es ist." Er akzeptiere es, dass "manches manchmal zwickt oder vielleicht nicht mehr so 'in shape' ist" - und "empfinde ein Glück, weil das Älterwerden ein Teil dieses Lebens ist".
Sein Ziel sei es nun, sich für den Klimaschutz einzusetzen. "Ich bin 60 Jahre auf dieser Welt und durfte aus den Vollen schöpfen", erklärt er. Als Beispiele führt er an, häufig geflogen zu sein oder viel konsumiert zu haben. "Jetzt muss ich feststellen, dass wir Schaden angerichtet haben." Deshalb wolle er seine Gewohnheiten verändern.
Seine Gewohnheiten stellt Krassnitzer der Umwelt zuliebe um, doch seiner Arbeit bleibt er treu: Seit 1999 spielt er den "Tatort"-Kommissar Moritz Eisner, der in Wien ermittelt. Wie Millionen Zuschauer sieht sich auch Krassnitzer die beliebten Krimis auf der heimischen Couch an, erzählt er. Dabei freue er sich über die guten Einschaltquoten, aber er steht sich ein: "Manchmal bin ich immer noch überrascht über die Zahl." Denn die sei so groß, "dass ich nicht weiß, was sie bedeutet. Deshalb halte ich sie von mir weg."