Hannes Jaenicke (60, "Verloren auf Borneo") engagiert sich seit vielen Jahren leidenschaftlich für den Tier- und Umweltschutz. Als Dokumentarfilmer und Aktivist kämpft er öffentlichkeitswirksam gegen die Ausrottung bedrohter Tierarten und für ein Umdenken in Sachen Klimaschutz. Erst vor Kurzem hielt er eine Laudatio auf das innovative Wasserstoff-Unternehmen Apex Energy Rostock. Dass Jaenicke beruflich trotzdem auch mal ein Flugzeug besteigen muss, ist für ihn im Hinblick auf seine CO2-Bilanz ein "fauler Kompromiss", wie er im Interview erzählt.
Hannes Jaenicke: Ja, Pandemien gab es mit trauriger Regelmäßigkeit wie beispielsweise die Pest, TBC oder die spanische Grippe. Sie gingen irgendwann vorbei. Trotz tragischer, massenhafter Verluste an Menschenleben. Die Klimakrise geht nicht vorbei. Im Gegenteil: Sie wird sich verschärfen, wenn wir nicht demnächst handeln, statt immer nur über sie zu reden.
Jaenicke: Es sieht leider nicht danach aus. Im Moment geht es sowohl der Politik als auch der Industrie nur um Restaurationen des Zustands vor der Krise. Nicht um echtes Umdenken oder Reformen. Auch wenn der CO2-Ausstoß vorübergehend gesunken ist. Die Massen an Verpackungsplastik und To-Go-Müll sind beispielsweise dramatisch gestiegen.
Jaenicke: Da bin ich mir zumindest in der industriellen Welt relativ sicher.
Jaenicke: Nein. Sie ist eine von zahlreichen, relativ jungen Technologien, die bei der Reduktion unseres CO2-Ausstoßes und Konsums von fossilen Energien eine Rolle spielen werden. Aber zumindest ist sie Teil einer Lösung für die Luftverpestung und Feinstaub-Belastung in unseren Ballungsgebieten.
Jaenicke: Geothermie, Wind- und Solarenergie, Osmose, Gezeiten- und Wellenkraftwerke, Ressourcen-Effizienz und -Schonung. Vor allem Wasserstoff ist ein Thema, das gerade ordentlich Fahrt aufnimmt. Im Dezember 2020 durfte ich im Rahmen der Preisverleihung "Macher des Jahres" die Laudatio auf Apex Energy Rostock halten, die seit 2013 an Innovationen rund um Wasserstoff arbeiten und eine eigene Wasserstoffanlage zur CO2 neutralen Versorgung des Standortes Rostock sowie ein eigenes Wasserstoffspeichersystem entwickelt haben. Deshalb habe ich diesen Vorreitern gesagt, dass sie mich für Aktien vormerken sollen, wenn sie dieses Jahr an die Börse gehen.
Jaenicke: Ich glaube, ich bin im gesamten Jahr 2020 sechsmal geflogen. Insofern war es für meine CO2-Bilanz und Entschleunigung ein gutes Jahr.
Jaenicke: Wenn ich nicht mehr fliegen würde, müsste ich meinen Job an den Nagel hängen. Sowohl als Schauspieler als auch als Dokumentarfilmer. Ich weiß, dass es ein fauler Kompromiss ist, beruflich zu fliegen, aber ich mache grundsätzlich einen CO2-Ausgleich und esse seit knapp 40 Jahren weder Fleisch noch Fisch. Das ist mein bescheidener Beitrag bzw. Ablasshandel zum Thema Flugscham und CO2-Bilanz.
Jaenicke: Ich hoffe, im neuen Jahr wieder spielen zu können. Das war im Jahr 2020 praktisch unmöglich. Und ich werde, so Corona es zulässt, eine neue ZDF-Doku zum Thema Massentierhaltung machen. Sie wird "Im Einsatz für die Sau" heißen.