Handwerkspräsident Jörg Dittrich hat vor einem Kollaps der Baubranche gewarnt. "Wir fahren beim Bau mit hohem Tempo auf eine Mauer zu und die Bundesregierung schafft es einfach nicht, auf die Bremse zu treten", sagte Dittrich der "Bild am Sonntag". Die Aufträge im Baugewerbe, vor allem im Wohnungsbau, sind in Deutschland deutlich eingebrochen.
Das Baugewerbe mit seinen 2,33 Millionen Beschäftigten sei eine Schlüsselbranche für das Handwerk. "Und dieser Sektor droht gerade komplett einzubrechen", sagte Dittrich. Noch würden Projekte abgearbeitet, die vor mehreren Jahren beschlossen und finanziert wurden. Die Baufinanzierungen für künftige Projekte seien aber massiv eingebrochen. "Wenn die Politik nicht gegensteuert, wird sich das im Abbau von Kapazitäten niederschlagen."
Für den 25. September haben Kanzler Olaf Scholz und Bauministerin Klara Geywitz (beide SPD) zu einem Wohnungsgipfel eingeladen. Dittrich forderte die Teilnahme weiterer Minister, vor allem von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP), damit "die richtigen Entscheidungen unmittelbar getroffen werden können".
Die bislang beschlossenen Förderprogramme seien ein "Tropfen auf den heißen Stein". "Wenn der Staat es ernst meinen würde mit der Unterstützung der Baubranche, würde er beispielsweise Hausbauer über KfW-Kredite mit einem garantierten Zinssatz unterstützen", sagte der Handwerkspräsident der Zeitung.
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